Übernahmeangebot

Investoren bieten 31 Euro je Aareal-Bank-Aktie

Das Bieterkonsortium um Advent und Centerbridge stockt sein Übernahmeangebot für die Aareal Bank auf. Doch die Nachbesserung verpufft; die Aktie des Immobilienfinanzierers schließt leichter.

Investoren bieten 31 Euro je Aareal-Bank-Aktie

bn Frankfurt

–  Nach mauer Resonanz auf ihr Übernahmeangebot stocken die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge ihre Offerte für den Immobilienfinanzierer Aareal Bank auf. Anstatt 29 Euro winken den Anteilseignern des Wiesbadener Instituts jetzt mit 31 Euro je Titel bar 7% mehr, wie das Bieterkonsortium am Mittwoch mitteilte. Damit bieten die beiden Private-Equity-Investoren für die Bank nunmehr 1,86 Mrd. Euro und nicht mehr 1,74 Mrd. Euro.

Im Vergleich zum volumengewichteten Durchschnittskurs in den drei Monaten vor Bekanntwerden der Offerte entspricht dies den Angaben zufolge einer Prämie von 44 %. An der Börse verpuffte die Nachbesserung des Angebots jedoch. Zur Wochenmitte schlossen die im SDax notierten Aareal-Bank-Aktien mit 27,76 Euro um 0,4% leichter. Dies lässt darauf schließen, dass der Markt die Erfolgsaussichten auch der neuerlichen Offerte skeptisch be­urteilt.

Teleios opponiert

Die Hedgefonds Petrus Advisers und Teleios Capital, denen zusammen gut 20% der Anteile zugerechnet werden, opponieren gegen den von Vorstand und Aufsichtsrat der Aareal Bank unterstützten Verkauf der Aareal Bank an Advent und Centerbridge. Die Aktivisten fordern stattdessen eine Separierung der Software-Tochter Aareon aus dem Konzern. Das lehnt der Vorstand mit Verweis auf „ein Andienungs- bzw. Vorkaufsrecht“ der im vorvergangenen Jahr mit 30 % bei Aareon eingestiegenen Advent ab.

Teleios, der die beim Einstieg von Advent bei Aareon erzielte Bewertung noch „ausgezeichnet“ genannt hatte, lehnte die Aufstockung des Angebots für die gesamte Bank am Mittwoch als „lausig“ ab. Offenbar spekuliert die Gesellschaft darauf, dass die Bieter ihre Offerte nochmals aufstocken werden. Das Konsortium kündigte am Mittwoch an: „Dieser noch attraktivere Angebotspreis ist endgültig, und es wird keine weitere Erhöhung des Angebotspreises ge­ben.“ Petrus Advisers äußerte sich nicht umgehend zum neuen Preis.

In der Auseinandersetzung steht für beide Seiten einiges auf dem Spiel: Sollte das Übernahmevorhaben scheitern, drohen den Aktivisten, die sich teils über Optionen bei der Aareal Bank engagiert haben, beträchtliche Buchgewinne verloren zu gehen. Für die Bieter hingegen wären dem Vernehmen nach jah­relange Bemühungen um ein Angebot für die Aareal Bank vergebens gewesen.

Mit ihrem Vorstoß zur Wochenmitte haben die Bieter ihr Mitte Dezember publiziertes Angebot zum zweiten Mal binnen weniger Tage verändert. Am 18. Januar erst hatten die Interessenten die Mindestannahmeschwelle von 70% auf 60% reduziert und kurz vor Ablauf der ursprünglichen Annahmefrist diese bis 2. Februar verlängert. Bis dahin hatten ihnen Anteilseigner gerade einmal knapp 5% der Stücke angedient.

Knappes Rennen erwartet

Die Analysten von Pareto Securities erwarten nun ein knappes Rennen. Da die Bieter nach eigenen Angaben auf ein Delisting oder ein Squeeze-out nicht angewiesen sind, dürften einige Aktionäre an Bord bleiben wollen, um von den mittelfristigen Wachstumschancen der Bank nach einer Übernahme zu profitieren.

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