KPMG hält an Testaten für Krisenbanken fest
xaw New York
Der Wirtschaftsprüfer KPMG hält trotz wachsender Kritik an seinen Audits der kollabierten US-Geldhäuser Silicon Valley Bank (SVB) und Signature Bank fest. Die Gesellschaft habe sich im Prüfprozess an alle professionellen Standards gehalten und alle zu diesem Zeitpunkt bekannten Fakten berücksichtigt, sagte der US-Chef von KPMG, Paul Knopp, der „Financial Times“. Entwicklungen, die sich nach Erteilung des Testats ergäben, könnten dabei nun einmal nicht erfasst werden.
SVB kollabierte 14 Tage, nachdem KPMG dem Lender finanzielle Gesundheit bescheinigt hatte – bei Signature Bank waren es nur elf Tage. Kritiker bemängeln, dass die Wirtschaftsprüfer stärker auf die Risiken in den Bilanzen hätten hinweisen müssen. Gerade bei SVB seien die Einlagen im Prüfungszeitraum stark gesunken. Der Mittelschwund zwang das Geldhaus schließlich zu verlustreichen Wertpapierverkäufen. KPMG hätte laut Accounting-Experten stärker darauf eingehen müssen, inwieweit SVB in der Lage sein würde, Assets bis zur Fälligkeit zu halten. Nun drohten der Gesellschaft regulatorische Untersuchungen. KPMG hat zudem den Abschluss der ebenfalls unter Druck geratenen First Republic Bank testiert.