US-Finanzministerium

Kryptohändler Kraken im Visier

Dem Kryptohändler Kraken droht offenbar eine empfindliche Strafzahlung. So geht das US-Finanzministerium dem Verdacht nach, dass Iran-Sanktionen verletzt worden seien, wie die „New York Times“ berichtet. Über die Plattform können Kryptowährungen...

Kryptohändler Kraken im Visier

bg Frankfurt

Dem Kryptohändler Kraken droht offenbar eine empfindliche Strafzahlung. So geht das US-Finanzministerium dem Verdacht nach, dass Iran-Sanktionen verletzt worden seien, wie die „New York Times“ berichtet. Über die Plattform können Kryptowährungen gekauft werden, wofür inzwischen aber Identitätschecks (Know Your Customer, KYC) notwendig sind. Eine Strafe für das Vergehen sei wahrscheinlich, auch wenn es noch keinen konkreten Zeitplan für die Vollstreckung gebe, schreibt die Zeitung.

Der Chief Legal Officer von Kraken, Marco Santori, wollte die Informationen der Zeitung zunächst nicht konkret kommentieren. Er verweist darauf, dass Kraken über robuste Compliance-Systeme verfüge, die geeignet seien, das Wachstum des Unternehmens angemessen zu begleiten. Dabei finde auch ein angemessenes Monitoring im Bezug auf Sanktionsgesetze statt. Bereits potenzielle Verdachtsfälle würden den Aufsehern gemeldet.

Verstöße bereits bestraft

In den USA sind bereits einige Finanzadressen, darunter auch Kryptohändler, wegen Verstößen gegen Iran-Sanktionen bestraft worden. Zuletzt hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass iranische Nutzer weiterhin auf Binance Aufträge platzieren könnten. Der weltweit größte Kryptohändler bestreitet allerdings Rechtsverstöße. In früheren Zeiten konnten Nutzer über VPN-Clients auf die Plattformen kommen und Gelder bewegen, womit sie ihre Identität verbergen konnten. Das ist inzwischen verboten. Auch die internationale­ Financial Action Task Force will solche Geschäfte unter­binden.

Mit Bitgo und Bitpay wurden zwei Crypto-Fintechs bereits für Iran-Sanktionsverstöße mit hohen Geldstrafen belegt. Kraken-CEO Jesse Powell hat allerdings bereits zu Protokoll gegeben, dass er die Überwachungen und Vorschriften von Transaktionen auf seiner Plattform als überzogen und ungerecht empfindet. So sperrte er sich auch dagegen, dass Konten von russischen Kunden auf Kraken eingefroren werden sollten. Der Ausschluss von Nutzern passt nicht zum Selbstverständnis vieler Kryptogründer. Sie wollen wie Powell einen diskriminierungsfreien Zugang zu Finanzdienstleistungen herstellen und wehren sich gegen staatliche Überwachung.

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