Landwirtschaftliche Rentenbank sieht neue Aufgaben
jsc Frankfurt
Eineinhalb Wochen nach der Unterzeichnung des Koalitionsvertrags durch die Ampel-Parteien unterstreicht die Landwirtschaftliche Rentenbank ihre Bereitschaft für neue Förderprogramme. Die Agrarwirtschaft habe angesichts eines Umbaus zu einer klimaneutralen Wirtschaft sowie „steigender gesellschaftlicher Anforderungen“ einen Bedarf nach Investitionen, erklärte die künftige Bankchefin Nikola Steinbock, die zum Jahreswechsel die Rolle von Horst Reinhardt übernimmt, am Donnerstag. „Wir können uns deshalb vorstellen, dass die Rentenbank in den nächsten Jahren in weitere Bundesprogramme zur Transformation der Agrarwirtschaft eingebunden wird.“
Der Koalitionsvertrag sieht eine „drastische“ Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien vor sowie ein Umlagesystem für die Modernisierung von Stallanlagen für mehr Tierschutz. In beiden Fällen ist der Einsatz der Rentenbank naheliegend. Im Verwaltungsrat der Bank nimmt der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir künftig als Nummer zwei neben Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied Platz, der das Gremium als Vorsitzender leitet.
Für die Refinanzierung plant die Bank im kommenden Jahr ein Volumen von 11 Mrd. Euro mit Laufzeiten von mehr als zwei Jahren ein, nachdem sie in diesem Jahr 10,7 Mrd. Euro an den Kapitalmärkten aufgenommen hat. Die Bank profitiert ähnlich wie die größere KfW von einer Haftung des Bundes und kann sich daher günstig refinanzieren. Die Emission von Green Bonds will das Haus nach einer fünfjährigen grünen Anleihe im Jahr 2021 ausweiten.