Neues Vergütungssystem

Mehr Geld für den Vorstand der Deutschen Bank

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing erhält fast 10 Mill. Euro Vergütung für 2024. Wie hoch sein Bonus ist, hängt von der Geschäftsentwicklung in diesem und im kommenden Jahr ab.

Mehr Geld für den Vorstand der Deutschen Bank

Vorstand der Deutschen Bank bekommt mehr Geld

Sewing erhält Gesamtvergütung von 9,75 Mill. Euro – Positiver Ausblick für das laufende Jahr

Reuters Frankfurt

Deutsche-Bank-Vorstandschef Christian Sewing kann für das abgelaufene Jahr mit einer Vergütung von fast 10 Mill. Euro rechnen. Der Aufsichtsrat billigte ihm eine Gesamtvergütung von 9,75 Mill. Euro zu, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht des Geldhauses hervorgeht. Das wäre 1 Mill. Euro mehr als 2023. Wie hoch seine Langfrist-Boni tatsächlich ausfallen, steht erst in zwei Jahren fest. Grundlage sind die Ergebnisse der Bank von 2024 bis 2026.

Mehr Einkommensmillionäre

Bisher richteten sich die langfristigen Leistungszulagen nach den Ergebnissen der vergangenen drei Jahre. Erfüllt Sewing die Ziele zu 100%, würden sie mit 3,56 Mill. Euro gut ein Drittel seiner Gesamtvergütung für 2024 ausmachen. 2023 lag die entsprechende Quote für den Gesamtvorstand allerdings nur bei 77,5%. Nach dem neuen Vergütungssystem lässt sich die Bank ihre zehn Vorstandsmitglieder für 2024 voraussichtlich insgesamt 68,1 Mill. Euro kosten. 2023 waren es nach dem alten System 58,3 Mill. Euro.

Das verbesserte operative Geschäft schlägt sich auch bei den übrigen Deutsche-Bank-Mitarbeitern in den Gehältern nieder. Die Gehaltssumme stieg auf 11,1 (10,3) Mrd. Euro, wobei die Boni auf 2,5 (2,0) Mrd. besonders kräftig zulegten. 647 der knapp 90.000 Mitarbeiter der größten deutschen Bank verdienten im abgelaufenen Jahr mehr als 1 Mill. Euro, 142 mehr als 2023. Der Spitzenreiter kam auf mehr als 17 Mill. Euro. 

Wachstum in allen Sparten

Die Bank rechnet für all ihre Sparten in diesem Jahr mit Ertragszuwächsen. „Unser Ausblick für 2025 ist positiv. Wir erwarten eine anhaltende Wachstumsdynamik in allen unseren Geschäftsbereichen, entsprechend unserem Ziel, unsere Erträge auf rund 32 Mrd. Euro zu steigern“, erklärte Sewing anlässlich der Veröffentlichung des Geschäftsberichts. „Dies wird die Profitabilität weiter verbessern, da wir gleichzeitig eine Normalisierung bei Kosten und Risiken erwarteten.“

Die Bank sei auf einem guten Weg, die Eigenkapitalrendite in diesem Jahr auf mehr als 10% zu steigern. 2024 hatte sie – bereinigt um die Kosten zur Beilegung alter Rechtsstreitigkeiten – bei 7,1% gelegen.

Rückläufige Risikovorsorge

Basis für höhere Renditen sind niedrigere Rückstellungen für faule Kredite. Pro Quartal soll die Risikovorsorge zwischen 350 und 400 Mill. Euro liegen. 2024 waren es insgesamt 1,8 (1,5) Mrd. Euro. Nach der allmählichen Beruhigung in der Immobilienkrise hat die Deutsche Bank aber die Autoindustrie und deren Zulieferer als wachsendes Risiko ausgemacht, das angesichts der schwachen Konjunktur, des Übergangs zur Elektromobilität und der Konkurrenz aus China eng verfolgt werden müsse.

Plus bei Unternehmerbank

Für die Unternehmerbank erwartet sie aber dank eines höheren Provisionsüberschusses und eines „robusten“ Zinsüberschusses steigende Erträge. Auch in der Investmentbank sollen die Erträge in diesem Jahr steigen. Die Bank setzt vor allem auf deutlich steigende Einnahmen im Beratungsgeschäft bei Übernahmen und Börsengängen.

In der Privatkunden-Sparte rechnet sie nur mit leicht steigenden Erträgen, getrieben von Anlageprodukten. Das Kreditgeschäft werde dagegen 2025 in etwa stabil bleiben, das Einlagengeschäft nur leicht wachsen. Auch für die Vermögensverwaltung erwartet die Bank „voraussichtlich höhere“ Erträge.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.