Mehr Immobilienkredite ausgereicht als im Vorquartal
Neukreditgeschäft stabilisiert sich
Banken finanzieren wieder mehr Wohn- und Gewerbeimmobilien
tl Frankfurt
Das Neugeschäft mit Immobilienfinanzierungen scheint sich zu stabilisieren und auf niedrigem Niveau leicht anzuziehen. Das zeigen veröffentlichte Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VdP). Danach haben die Mitgliedsinstitute des Verbands im dritten Quartal dieses Jahres Kredite für Wohn- und Gewerbeimmobilien von 30,7 Mrd. Euro vergeben. Das sind im Vergleich zum Vorquartal 15,8% mehr (Q2 2023: 26,5 Mrd. Euro). Im Jahresvergleich ergibt sich hingegen ein deutliches Minus — hier von 21,5% (Q3 2022: 39,1 Mrd. Euro).
"Die Nachfrage zieht leicht an"
„Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen zieht wieder leicht an“, resümiert Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des VdP. „Das Auslaufen des dynamischen Zinsanstiegs scheint Investoren und privaten Haushalten zusehends wieder mehr Planungssicherheit zu geben.“
Zugelegt haben sowohl die Kreditzusagen für Wohnimmobilien als auch für Gewerbeimmobilien, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Bei Wohnimmobilien betrug das Wachstum 13,4% auf 16,9 Mrd. Euro (-22,5% zu Q3 2022), bei Gewerbeimmobilien 19% auf 13,8 Mrd. Euro (-20,2%). Im Wohnbereich fällt das kräftige Plus bei Mehrfamilienhäusern auf (+41,2% auf 4,8 Mrd. Euro), während sich im Gewerbebereich die Kreditzusagen bei den "sonstig gewerblich genutzten Objekten" sogar auf 3,3 Mrd. Euro verdreifachten (und sogar im Vergleich zum Vorjahresquartal um 65% anstiegen).
Rückgang bei Büros
Mit +61,1% stechen auch die Zusagen für Einzelhandelsimmobilien hervor (auf 2,9 Mrd. Euro, aber -34,1% zu Q3 2022). Die schwierige Lage bei Büros zeigte sich im Rückgang von 10,1% auf 6,2 Mrd. Euro. Damit liegt der Sektor allerdings deutlich über dem Tiefpunkt im letzten Quartal 2022 mit 3,5 Mrd. Euro. Der Bestand an ausgereichten Immobilienkrediten hat sich bei den VdP-Mitgliedsinstituten per 30. September 2023 stabilisiert. Er lag mit 1.004,0 Mrd. Euro nur minimal unter dem vom 30. Juni (1.004,2 Mrd. Euro). Auf Jahressicht ergab sich per Ende September ein leichtes Plus von 1,1%.