Italien

Monte dei Paschi schreibt wieder schwarze Zahlen

Die mehrheitlich staatliche italienische Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) ist im ersten Quartal 2021 in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat das beste Quartalsergebnis seit drei Jahren vorgelegt. Das Institut, das bis Jahresende privatisiert...

Monte dei Paschi schreibt wieder schwarze Zahlen

bl Mailand

Die mehrheitlich staatliche italienische Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) ist im ersten Quartal 2021 in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat das beste Quartalsergebnis seit drei Jahren vorgelegt. Das Institut, das bis Jahresende privatisiert werden soll, bisher aber keinen Partner gefunden hat, steht auch auf der Kapitalseite deutlich besser da als erwartet: MPS betont, dass die Kapitallücke entweder durch eine strukturelle Lösung, also eine Übernahme durch ein anderes Institut, oder eine Kapitalmaßnahme auf Stand-alone-Basis gefüllt werden könne. Die ursprünglich für das dritte Quartal vorgesehene Kapitalerhöhung um 2,5 Mrd. Euro könne auch erst im vierten Quartal oder Anfang 2022 stattfinden – sollte bis dahin kein Partner gefunden worden sein. Der Kapitalbedarf sei wegen eines sehr dynamischen Geschäfts um etwa 1 Mrd. Euro niedriger als erwartet, so die Bank. MPS war von der EU-Kommission aufgefordert worden, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Die italienische Regierung würde Monte dei Paschi gern mit einer anderen italienischen Bank „verheiraten“ und hat entsprechende Steueranreize geschaffen. Wunschpartner aus Sicht Roms ist die HVB-Mut­ter Unicredit, die sich diesbezüglich bisher sehr zurückhaltend zeigte. Allerdings hat der neue CEO Andrea Orcel gerade signalisiert, grundsätzlich offen für Akquisitionen zu sein.

MPS weist für das erste Quartal 2021 bei Einnahmen von 824 Mill. Euro (plus 12,9%) einen operativen Gewinn von 203 (i.V. 177) Mill. Euro aus. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 119 (−239) Mill. Euro. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf 65,9 (74,9)%. Die Kernkapitalquote (CET 1) wird mit 12,2 (8,7)% angegeben. Nach der Übertragung eines großen Portfolios fauler Kredite an die staatliche Bad Bank Amco liegt die Bruttoquote ausfallgefährdeter Kredite bei 3,5%.