Hauptversammlung 2025

Munich Re will Vorratsbeschluss für genehmigtes Kapital vorziehen

Die Munich Re will ein 2026 auslaufendes genehmigtes Kapital auf der diesjährigen Hauptversammlung vorzeitig erneuern lassen. In der Einladung zum Aktionärstreffen bekräftigte sie zugleich den geplanten Wechsel des Abschlussprüfers.

Munich Re will Vorratsbeschluss für genehmigtes Kapital vorziehen

Munich Re zieht Vorratsbeschluss für genehmigtes Kapital vor

Wechsel des Abschlussprüfers in HV-Einladung bekräftigt

sck München

Die Munich Re will sich genehmigtes Kapital von den Aktionären vorzeitig erneuern lassen. Das geht aus der Einladung zu der am 30. April stattfindenden Hauptversammlung (HV) des größten Rückversicherers der Welt hervor. Gemäß Tagesordnungspunkt 10 soll das Aktionärstreffen vorzeitig ein 2026 auslaufendes genehmigtes Kapital von 117,5 Mill. Euro bestätigten. Diesen Puffer beschloss die Hauptversammlung 2021. Das genehmigte Kapital entspricht 20% des Grundkapitals des Unternehmens. Die Munich Re will mit dem vorgezogenen Beschluss erwirken, dass sie nahtlos dieses Finanzinstrument nutzen kann, um bei Bedarf ihre Eigenmittel zu stärken.

Zugleich bekräftigte die Munich Re, ihren Abschlussprüfer zu wechseln. Der größte Rückversicherer der Welt will 2026 von EY auf KPMG umschwenken. Dies geht nun auch offiziell aus der Einladung zur diesjährigen Hauptversammlung hervor. In Tagesordnungspunkt 5 schlägt der Aufsichtsrat auf Empfehlung des Prüfungsausschusses vor, dass die Aktionäre für 2025 erneut EY bestellen sollten, aber zugleich bereits KPMG für das erste Quartal 2026 „für eine etwaige prüferische Durchsicht unterjähriger Finanzinformationen“ zu beauftragen.

Präferenz für KPMG

Der Prüfungsausschuss hatte 2024 ein neues Auswahlverfahren zur Bestellung künftiger Abschlussprüfer eingerichtet. Für das Gesamtjahr 2026 präferiert er KPMG, der Aufsichtsrat solle den Aktionären aber beide Gesellschaften zur Wahl vorschlagen. Dies liefe auf dem ordentlichen Aktionärstreffen auf eine Kampfabstimmung hinaus.

Über den bevorstehenden möglichen Wechsel berichtete die Börsen-Zeitung bereits Ende 2024. EY sichtet seit 2020 die Bücher von Munich Re, bis 2019 war es KPMG. EY steht wegen des Wirecard-Betrugsskandals massiv unter Druck. EY prüfte die Wirecard-Bücher bis 2019.

Strafen gegen EY

Aufgrund der Fehler beim im Frühsommer 2020 pleitegegangenen Zahlungsabwickler hatte die Prüferaufsicht Apas EY 2023 mit drastischen Strafen sanktioniert. Für Neuaufträge verhängte der Regulator ein zeitlich begrenztes Wettbewerbsverbot. Apas sah es als erwiesen an, dass EY Sorgfaltspflichten verletzt hat.

EY hatte die Bücher von Wirecard jahrelang geprüft. Vor fünf Jahren flogen die kriminellen Machenschaften im Unternehmen nach einer Sonderprüfung durch KPMG auf.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.