Neues ESG-ETF-Barometer

Nachhaltige ETFs stärker im Fokus

Eine Umfrage von BNP Paribas Asset Management für das neue ESG-ETF-Barometer zeigt, dass 91% der europäischen Institutionellen auf ESG-ETFs setzt. Besonders engagiert sind die Investoren in Großbritannien und Italien.

Nachhaltige ETFs stärker im Fokus

la Frankfurt

Nachhaltige ETFs nehmen in Europa mehr an Fahrt auf. In der PwC-Studie „ETFs 2026: The next big leap“ haben 80% der europäischen ETF-Anbieter angegeben, dass mehr als die Hälfte ihrer Produkteinführungen im laufenden Jahr eine ESG-Strategie verfolgen würden. Auch BNP Paribas Asset Management (BNPP AM) will eigenen Angaben zufolge eine wichtige Rolle spielen bei der Weiterentwicklung von Indexlösungen, die ESG-Kriterien und Dekarbonisierung integrieren. So hat die Gesellschaft bereits im vergangenen Dezember 18 ihrer ETFs so umgewandelt, dass sie nun ESG-Indizes und Paris-Aligned-Benchmark-Standards abbilden. Damit sind den Angaben zufolge jetzt 83% der Indexfonds-Palette mit einem Volumen von 16 Mrd. Euro nach Artikel 8 oder 9 der Offenlegungsverordnung klassifiziert.

Eine aktuelle Umfrage von BNPP AM für das neu eingeführte ESG-ETF-Barometer, das von nun an alle zwei Jahre veröffentlicht werden soll, hat den zunehmenden Fokus auf nachhaltige ETFs bestätigt. So gehen 91% der insgesamt 250 befragten europäischen institutionellen Investoren davon aus, dass ihr Anteil an ESG-ETFs in den Portfolios in den kommenden zwölf Monaten entweder stabil bleibt oder wächst. Am positivsten für nachhaltige ETF-Anlagen eingestellt sind dabei die Investoren in Großbritannien und Italien.

Glaubwürdigkeit zentral

Die Umfrage hat zudem gezeigt, dass bei der Auswahl von ESG-ETFs die ESG-Glaubwürdigkeit und -Zertifizierung der Vermögensverwalter eine wichtige Rolle spielen. Rund 57% der Anleger zählen dies zu ihren drei wichtigsten Kriterien. Und vor allem in Deutschland und in der Schweiz haben ESG-Fondslabel und -Zertifizierungen eine besonders hohe Bedeutung.

Wie erwartet liegt der Fokus der Investoren nach wie vor auf Umweltthemen. 55% der Befragten fordern eine verstärkte Offenlegung der Klimaauswirkungen, vor allem des CO2-Fußabdrucks, der jeweiligen Investments. Und 61% der Befragten sagten, dass ihr Hauptaugenmerk in den kommenden zwölf Monaten auf dem Thema Kreislaufwirtschaft liegen wird.

Aber auch soziale Faktoren rücken verstärkt in den Blick. Das „S“ in ESG soll nach dem Willen vieler Anleger stärker im Engagement-Prozess und bei Abstimmungen auf Hauptversammlungen berücksichtigt werden. 43% legen hier Wert auf Arbeitnehmerrechte und 42% auf Diversität in den Vorständen.

Insgesamt ist der Markt der nachhaltigen ETFs jedoch noch nicht allzu groß. In Europa beträgt ihr Anteil an den gesamten ETF-Assets 16%. Weltweit sind es per Ende April nach Daten des Researchunternehmens ETFGI sogar nur knapp 4%.

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