Nachhaltigkeit? Warum nicht!
jsc
Überschwang für eine nachhaltige Geldanlage sollte die Finanzbranche nicht erwarten. Ähnlich wie ein Auto fahren, ein Messer schneiden und eine Schraube halten soll, haben die meisten Menschen ein funktionales Verständnis ihrer Geldanlage: Sie soll Sicherheit bieten oder eine vorzeigbare Rendite. Nachhaltigkeit ist kein Primärzweck und folgt in der Kriterienliste laut einer Umfrage von Union Investment denn auch weiter hinten. Und trotzdem wird die Frage der Nachhaltigkeit, die bald verpflichtend in der Finanzberatung eingeführt wird, einen Nachfrageschub nach ESG-Finanzprodukten auslösen. Denn obwohl vielen Menschen Nachhaltigkeit nicht unmittelbar in den Sinn kommt, wenn sie an ihre Finanzen denken, so steigt das Interesse merklich, wenn sie nach dem Thema gefragt werden. Etwa jede vierte bis fünfte Person spricht sich in der Umfrage erst für eine nachhaltige Geldanlage aus, nachdem sie mit ihrer Nase darauf gestoßen wurde. „Nachhaltigkeit? Warum nicht“, lautet also das Motto, das dem Segment im Finanzvertrieb weiteren Schub verleihen wird.