Neue Töne bei Unicredit
Unicredit-Chef
zeigt sich offener für Akquisitionen
bl Mailand
Unicredit-CEO Andrea Orcel zeigt sich ungewöhnlich offen für Übernahmen. Bei der European Financials Conference von Morgan Stanley in London sagte er, er wäre „enttäuscht“, wenn die strengen Kriterien der Bank für Übernahmen sie daran hindern würden, zumindest einen Teil ihres Überschusskapitals für Akquisitionen aufzuwenden.
Sollte man Übernahmen tätigen können, die strategisch sinnvoll seien, Synergien erzeugen könnten und eine Rendite von mindestens 15% abwürfen, „dann denke ich, dass wir es auf diese Weise verwenden sollten“, so Orcel. Der CEO gab das zur Verfügung stehende Kapital mit 9 bis 10 Mrd. Euro vor Basel IV und 6 bis 7 Mrd. Euro nach Basel IV an.
Zurück an die Aktionäre
Sollte man das Kapital nicht für Akquisitionen verwenden können, werde er dem Verwaltungsrat empfehlen, es in den nächsten drei bis fünf Jahren an die Aktionäre zurückzugeben. „Ich wäre aber enttäuscht, wenn es so enden würde“, sagte er. „Das würde bedeuten, dass ich keinen rentablen Weg gefunden habe, es zu investieren.“ Orcel glaubt an eine Kombination von beidem.
Bislang hatte sich der Unicredit-Chef bisher vorsichtig im Hinblick auf Übernahmen gezeigt, mit Ausnahme kleinerer Akquisitionen etwa in Osteuropa. Im Herbst 2021 hatte er Gespräche über eine mögliche Übernahme der Monte dei Paschi beendet. Angeblich war die Bank auch an BPM interessiert.