Die Nord/LB geht auch in Anbetracht der Unsicherheiten, die derzeit mit der Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron verbunden sind, davon aus, für das Geschäftsjahr 2021 einen Gewinn auszuweisen. „Ich bleibe bei der Aussage, dass wir aus heutiger Sicht schwarze Zahlen schreiben werden, auch zum Jahresende“, sagte Vorstandschef Thomas Bürkle in einem Pressegespräch am Montag.

Die Landesbank habe „ risikomäßig gut vorgesorgt“, man sehe „keine signifikanten neuen Risiken aufkommen“, erklärte der zum Jahresende in den Ruhestand wechselnde Vorstandsvorsitzende zu möglichen Folgen der Omikron-Variante für die Konjunktur. Deshalb sei nicht mit Einbrüchen zu rechnen: „Das Portfolio ist sauber.“ Aber ein langsameres Wirtschaftswachstum wirke sich auch auf Banken aus, insofern werde man für 2022 vorsichtig sein müssen.

Nord/LB-Chefvolkswirt Christian Lips sagte, durch die aktuelle Abkühlung laufe Deutschland bei der ökonomischen Aktivität „in Richtung Frostgrenze“. Im ungünstigen Fall könne die Wirtschaftsleistung des vierten Quartals leicht negativ ausfallen. Im Gesamtjahr rechnet die Bank mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,8%, während für die Eurozone ein Plus von 5,2% erwartet wird. Es gebe, so Lips, „ein Restrisiko“, dass Omikron die wirtschaftliche Stimmung noch einmal sehr stark negativ beeinflusst. Von einer Rezession sei aber nicht auszugehen. Die deutsche Wirtschaft dürfte 2022 nach Schätzung der Bank um 3,5% zulegen.

Die Nord/LB hatte am 25. November für die ersten neun Monate einen Gewinn von 122 Mill. Euro ausgewiesen. Bankchef Bürkle hatte für das Gesamtjahr 2021 zugleich ein positives Konzernergebnis angekündigt.