Skaleneffekte

OLB offenbar an Degussa Bank interessiert

Die im Besitz von Finanzinvestoren und einem US-Pensionsfonds befindliche Oldenburgische Landesbank verhandelt laut einem nicht dementierten Medienbericht über einen Kauf der Degussa Bank.

OLB offenbar an Degussa Bank interessiert

ee Frankfurt

l – Die im Besitz der beiden Warburg-Eigentümer Christian Olearius und Max Warburg stehende Degussa Bank steht offenbar vor dem Verkauf an die Oldenburgische Landesbank (OLB). Eine Sprecherin des Instituts wollte am Freitag einen diesbezüglichen Bericht der „Wirtschaftswoche“ auf Anfrage zwar nicht kommentieren. OLB-Chef Stefan Barth hat jedoch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass das im Besitz von Finanzinvestoren und einem US-Pensionsfonds befindliche Institut auch über Zukäufe wachsen will, um die Skaleneffekte des digitalen Geschäftsmodells zu heben.

Wie das Blatt unter Berufung auf Insider berichtet, sind die Verkaufsverhandlungen weit fortgeschritten und könnten in wenigen Wochen abgeschlossen werden. Die OLB, die im Geschäft mit privaten und kleineren Mittelstandskunden, im Firmenkundengeschäft und in Nischenmärkten wie der Fußballfinanzierung tätig ist, hat im vergangenen Jahr begonnen, die Zahl der Filialen drastisch zusammenzustreichen und Stellen abzubauen. Zugleich baute sie digitale Beratungszentren auf, die bundesweit operieren können. Mit diesem Geschäftsmodell operierte die einstige Regionalbank in den ersten drei Monaten des Jahres mit einem Aufwand-Ertrags-Verhältnis von 44,5 %. Die Degussa Bank, die selbst auf eine „digitale Filiale“ setzt und Kreditkarten für Firmenkunden anbietet, würde den Kundenstamm verbreitern und wohl auch das digitale Angebot ergänzen.

Warburg und Olearius, gegen die im Zusammenhang mit den Cum-ex-Geschäften von M.M. Warburg wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt wird, hatten schon 2020 versucht, die Degussa Bank zu verkaufen. Der Prozess wurde gestoppt, weil die Preisvorstellungen zu weit auseinanderlagen. Wie zu hören war, lag die Spanne zwischen 200 und 400 Mill. Euro. Das Institut hatte auch dank Erlösen aus dem Verkauf von Firmenteilen 2021 einen Überschuss von mehr als 100 Mill. Euro erzielt.

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