Das Geschäft der Partners Group, der Schweizer Spezialistin für Privatmarktanlagen, hat im ersten Semester des laufenden Jahres kräftig angezogen. Dem Unternehmen gelang nahezu eine Verdoppelung des Umsatzes und eine überproportionale Gewinnsteigerung (s. Tabelle). Die kräftige Leistungssteigerung spiegelt die Entspannung auf den Finanzmärkten, wie sie schon bald nach dem Höhepunkt der Coronakrise im März 2020 eingetreten war. Im ersten Semester des Vorjahres waren die Märkte für Privatmarktanlagen teilweise fast eingefroren. Für Partners Group hatte dies zur Folge, dass die Firma kaum Käufer für ihre reifen Beteiligungen und Anlagen fand oder die offerierten Preise nicht akzeptieren konnte.

Aus diesem Grund musste die Gesellschaft im Vorjahr einen Einbruch der erst beim Verkauf eines Investments fällig werdenden Performance Fees hinnehmen. Diese Delle ist im Berichtshalbjahr aber wettgemacht worden. Die Firma veräußerte in den ersten sechs Monaten des Jahres Assets im Wert von 10,5 Mrd. Dollar, was letztlich auch zur Verdoppelung des Gewinns führte. Im zweiten Semester erwarte Partners Group weitere Verkäufe in Höhe von mindestens 5 Mrd. Dollar, was Allzeitrekord bedeuten würde.

Auch Investitionen waren auf dem Höhepunkt der Pandemie schwierig, weil Eigentümer oft nicht bereit waren, ihre Unternehmen auf dem Tiefpunkt abzugeben. Partners Group tätigte deshalb 2020 Neuinvestitionen von insgesamt 10,3 Mrd. Dollar, weniger als die Hälfte des Jahres 2018. Im laufenden Jahr hat die Firma den Investitionsstau aufgelöst und schon in sechs Monaten 13,1 Mrd. Dollar investiert. Diese Beschleunigung war allerdings auch nötig, denn den Schweizern fließen aufgrund der Niedrigzinspolitik der Notenbanken Jahr für Jahr große Summen an Neugeld zu. Die Gruppe beziffert die Bruttonachfrage der Kunden für das laufende Jahr, also Neuinvestitionen abzüglich Verkäufen, mit 19 Mrd. bis 22 Mrd. Dollar.