Pemberton gründet Joint Venture mit Santander
Pemberton gründet
Joint Venture mit Santander
Kreditfonds und Bank tun sich bei Supply Chain zusammen
phh Frankfurt
Der britische Vermögensverwalter Pemberton und die spanische Santander gründen das Gemeinschaftsunternehmen Invensa. Dadurch soll für große Firmenkunden eine neue Plattform für Lieferketten-Management entstehen. Die Führung des Joint Ventures übernimmt Pemberton. Der Vermögensverwalter halte auch die Mehrheit der Anteile, wie Oren Bass gegenüber der Börsen-Zeitung sagt. Bass leitet seit rund eineinhalb Jahren den Bereich Working Capital Finance von Pemberton.
Im Februar 2023 hatte Pemberton bekannt gegeben, über einen offenen Fonds 1 Mrd. Dollar für seine Lieferkettenfinanzierungsstrategie eingesammelt zu haben. Heute verwalten die Briten Bass zufolge 1,5 Mrd. Dollar und finanzieren darüber Forderungen, Verbindlichkeiten und Lagerbestände großer und mittelständischer Unternehmen weltweit, aber überwiegend in den USA, Großbritannien und Europa.
Invensa kauft und lagert für Firmenkunden Waren
Invensa soll großen Unternehmen weltweit Lösungen für deren Lagerverwaltung bieten. Bass zufolge kauft Invensa für Kunden auf eigene Rechnung Waren, lagert diese und liefert sie anschließend. Die Finanzierung komme entweder aus dem Working-Capital-Fonds oder aus der Bankbilanz. Pemberton finanziert dabei grundsätzlich die schwachen Bonitäten (Non-Investment-Grade), Santander die guten Bonitäten (Investment Grade). Die Nettozielrendite von Pemberton im Working-Capital-Geschäft liegt Brass zufolge bei 2,5%. Ziel für Invensa sei es, im kommenden Jahr zunächst fünf bis zehn große Firmenkunden zu gewinnen.
Da im Lieferketten-Management andere Fähigkeiten gefragt sind als im typischen Kreditgeschäft, baut Invensa ein Working-Capital-Team auf. Anfang des Jahres warben die Briten mit Alistair Baxter den Leiter für Forderungsfinanzierung der Supply-Chain-Finance-Plattform Taulia ab. Zudem wurde mit Steve Kellmann der ehemalige Leiter der Lieferkettenverwaltung von Peloton abgeworben. Brass zufolge soll das Team in Zukunft noch aufgestockt werden.
Pemberton erweitert Investmentstrategien
Pemberton ist ursprünglich als Kreditfonds gestartet und finanziert, wie viele andere Private-Credit-Anbieter auch, Unternehmenszukäufe von Private-Equity-Gesellschaften. Inzwischen verfolgen die Briten aber auch andere Investmentstrategien: Im sogenannten NAV-Financing gewährt Pemberton Private-Equity-Investoren beispielsweise Darlehen, die mit Portfoliounternehmen besichert sind. Die Briten machen aber auch sogenannte SRT-Deals, über die Banken mithilfe synthetischer Verbriefungen Teile ihres Kreditrisikos loswerden können.