Petrus Advisers attackiert Deutsche Pfandbriefbank
dpa-afx London/Garching – Nach der Aareal Bank muss sich jetzt auch die Konkurrentin Deutsche Pfandbriefbank mit dem widerspenstigen Anteilseigner Petrus Advisers auseinandersetzen. Der aktivistische Investor aus London attestiert dem Immobilienfinanzierer in einem Brief an Vorstand und Aufsichtsrat „signifikante strategische Schwächen“. Die Bank aus Garching bei München habe seit ihrem Börsengang im Jahr 2015 noch nie ihre Kapitalkosten verdient. Das Schreiben vom 31. Januar wurde am Mittwoch veröffentlicht. Die Pfandbriefbank hielt der Kritik in einer Stellungnahme eine hohe Dividendenrendite von durchschnittlich 7,5% seit dem Börsengang entgegen.
Nach Ansicht von Petrus Advisers verfügt das im SDax gelistete Institut über vergleichsweise viel Eigenkapital und erwirtschaftet im Verhältnis dazu eine zu niedrige Rendite. Als positives Gegenbeispiel nennt der Hedgefonds ausgerechnet die Aareal Bank aus Wiesbaden, an der er sich noch vor wenigen Jahren öffentlich abgearbeitet hatte.
An der Pfandbriefbank ist Petrus nach eigenen Angaben mit knapp 3% beteiligt. Damit hat das Unternehmen die Meldeschwelle für Großaktionäre noch nicht ganz erreicht. Die Pfandbriefbank kündigte an, „weiterhin einen aktiven und offenen Dialog mit Aktionären“ zu führen. Vorstand und Aufsichtsrat begrüßten „konstruktive Impulse, die einen Beitrag zu dem gemeinsamen Ziel leisten, den Wert für alle Aktionäre und Stakeholder zu steigern“.
Der Hedgefonds Petrus Advisers hatte schon als Großaktionär den Immobilienfinanzierer Aareal Bank in den Jahren 2020 und 2021 deren hohe Kosten kritisiert und gefordert, dass sich das börsennotierte Institut von seiner IT-Tochter Aareon trennt. Mittlerweile steht die Übernahme das Wiesbadener Kreditinstitut durch den Finanzinvestoren Advent und Centerbridge auf der Agenda. Auch die Commerzbank und ihr Online-Angebot Comdirect sowie der Softwareanbieter Teamviewer mussten sich in der Vergangenheit mit Forderungen von Petrus auseinandersetzen.