Studie von Robert Half

Regulierungsdruck zwingt Banken zu Neueinstellungen

Finanzdienstleister wollen in Deutschland 2025 laut einer Studie von Robert Half mehr Mitarbeiter einstellen. Das liegt vor allem am zunehmenden Regulierungsdruck.

Regulierungsdruck zwingt Banken zu Neueinstellungen

Banken wollen 2025 mehr Mitarbeiter rekrutieren

Umfrage von Robert Half: Zunehmender Regulierungsdruck zwingt Finanzbranche zu Neueinstellungen

phh Frankfurt

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt, die Konjunkturaussichten sind trübe, doch der Finanzbranche scheint es gutzugehen. Einer jetzt veröffentlichten Studie der Personalberatung Robert Half zufolge planen 93% der befragten Finanzdienstleister und Banken im ersten Halbjahr 2025, Mitarbeiter einzustellen. Befragt wurden in der letzten, halbjährlich durchgeführten Umfrage vom Juli 2024 deutschlandweit 100 Entscheidungsträger und Personalverantwortliche aus der Finanzdienstleistungsbranche.

Neue Stellen in der Marktfolge

Mit 59% gab die Mehrheit der Befragten in der Studie an, durch die geplanten Neueinstellungen die bestehenden Teams vergrößern und dafür neue Positionen schaffen zu wollen. Lediglich 34% würden offene Stellen nachbesetzen, um die personelle Stabilität zu sichern, heißt es weiter. Personalbedarf scheinen die Finanzdienstleister vor allem außerhalb der Kundenberatung zu haben. Robert Half zufolge entfallen 34% der gesuchten Stellen auf die Bereiche Finanzen und Rechnungswesen.

32% der zu besetzenden Stellen würden auf den Bereich Daten und Analysten entfallen. Das verdeutliche die wachsende Bedeutung datengetriebener Entscheidungen. Etwa jede Vierte geplante Neueinstellung betreffe die Bereiche Assistance, Backoffice und Operations. Effiziente Betriebsabläufe stünden bei Finanzdienstleistern weiterhin im Fokus. 18% der Befragten benötigen zudem neue Mitarbeiter, um ihre Teams im Bereich Compliance, Regulierung und Governance aufzustocken. Robert Half sieht darin ein deutliches Zeichen für die steigenden regulatorischen Anforderungen in der Finanzbranche.

Gerade der Fokus auf Datenanalysen und Compliance verdeutlicht, wie stark sich die Branche auf Innovation und regulatorische Stabilität ausrichtet.

Emine Yilmaz, Robert Half

„Unternehmen des Finanzsektors befinden sich seit Jahren in einem Spannungsfeld zwischen zunehmender Regulierung und dem damit mitunter einhergehenden digitalen Transformationsdruck“, sagt Emine Yilmaz, Vice President bei Robert Half in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Hinzu komme der demografische Wandel, weshalb es mehr als nachvollziehbar sei, dass Finanzunternehmen einen gestiegenen Personalbedarf hätten. „Gerade der Fokus auf Datenanalysen und Compliance verdeutlicht, wie stark sich die Branche auf Innovation und regulatorische Stabilität ausrichtet“, so Yilmaz.

Nachfrage übersteigt Angebot

Das spiegelt sich auch in den Anforderungsprofilen wider, die Finanzdienstleister an potenzielle Kandidaten stellen. Zu den gefragtesten Fachkenntnissen gehören neben Mehrsprachigkeit und fortgeschrittenen PowerPoint-Kenntnissen vor allem Wissen im Bereich Basel/Solvabilitätsverordnung sowie zu ESG-Themen. Das Dilemma für Finanzdienstleister und Banken: Die regulatorischen Anforderungen nehmen zu, doch das Wissen in diesen Bereichen ist auch 2025 weiterhin nur schwer zu finden.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.