Italiens Banken

Rom verhandelt mit Unicredit über Monte dei Paschi

Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) findet bisher keinen Partner. Jetzt ist die Regierung in Rom mit Unicredit in Verhandlungen über eine Teilübernahme eingestiegen.

Rom verhandelt mit Unicredit über Monte dei Paschi

bl/jsc Mailand/Frankfurt

Die italienische Regierung startet Gespräche mit der Mailänder Großbank Unicredit über eine Teilübernahme der Problembank Monte dei Paschi: Das Finanzministerium und die Großbank hätten dazu Parameter bestimmt und eruierten nun exklusiv die Machbarkeit einer Übertragung von Geschäft, wie Unicredit am Donnerstagabend mitteilte. Monte dei Paschi könne rund 3,9 Millionen Kunden, 80 Mrd. Euro an Krediten und 87 Mrd. Euro an Einlagen einbringen sowie ein verwaltetes Vermögen von 42 Mrd. Euro. Außergewöhnliche Belastungen wie Rechtsstreite und Problemausreichungen sollen dabei den Angaben nach ausgelagert werden. Auch Belastungen für das Eigenkapital von Unicredit soll es nicht geben.

Unicredit ist schon lange Wunschpartner der Regierung, doch die Bank hatte bislang immer abgewunken. Die Regierung hatte zuvor bestätigt, dass mit Ausnahme des Fonds Apollo bisher kein Interessent Zugang zum Datenraum für den Kauf der zu 64% staatlichen Bank beantragt hat. Rom versucht seit Monaten, einen Käufer für Monte dei Paschi zu finden, die dringend Kapital braucht und bis Jahresende privatisiert werden muss. Vize-Wirtschaftsministerin Laura Castelli sagte bei einer Anhörung vor einem Ausschuss des Abgeordnetenhauses, Brüssel habe bereits nachgefragt, wie es bei der Bank weitergehen solle. Sollte die Problembank keinen Partner finden, ist eine Kapitalerhöhung von bis zu 2,5 Mrd. Euro nötig.

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