Santander legt noch ein Schippchen drauf
ths Madrid
Santander hat das Angebot für den Rückkauf von 20% an ihrer US-Tochter nachgebessert. Wie das Institut am Dienstag der Madrider Marktaufsicht mitteilte, bietet es den Minderheitsaktionären statt 39 nun 41,50 Dollar. Das neue Angebot entspricht einem Aufschlag von 14% auf den Schlusskurs am Tag vor Bekanntgabe der Pläne. Damit würde der Rückkauf der Restanteile der 2014 an die Börse gebrachten Santander Consumer USA die Bank umgerechnet 2,1 Mrd. Euro kosten. Sofern die Regulierer mitspielen, soll die Transaktion im Oktober, in jedem Fall aber vor Jahresende vollzogen werden.
Das US-Geschäft hatte Santander lange Kopfzerbrechen bereitet. Besonders als der heimische Rivale BBVA im vergangenen November seine US-Tochter zu einem sehr attraktiven Preis an die US-Bank PNC veräußerte, machten sogar Verkaufsspekulationen die Runde. Doch Santander schlug den entgegengesetzten Kurs ein und kündigte zunächst den Rückkauf der ausstehenden 8,3% an der Mexiko-Tochter und dann die Offerte für die Santander Consumer USA an. Die auf Automobilfinanzierung spezialisierte Tochter entwickelt sich prima und hat mit einem Reingewinn von knapp 1,3 Mrd. Euro im ersten Halbjahr sogar Brasilien als wichtigsten Gewinnbringer der Spanier abgelöst. Die schnellere konjunkturelle Belebung in den USA half dabei, zumal auch Rückstellungen in großem Rahmen aufgelöst werden konnten.
Santander zufolge wird sich der Gewinn pro Aktie dank des Rückkaufs im kommenden Jahr um 3% verbessern. Die harte Eigenkapitalquote des spanischen Branchenführers werde sich durch die Offerte um 10 Basispunkte verringern.