Scope gewinnt nur marginal Marktanteile
Europäische Ratingagentur Scope hat noch viel Luft nach oben
ESMA registriert 2024 nur marginale Marktanteilgewinne
lee Frankfurt
Wenige Tage nach der operativen Integration der Scope-Ratings durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Aufsichtsbehörde ESMA eine aktualisierte Marktübersicht herausgegeben. Demnach hat der neue Status der europäischen Ratingagentur bislang noch wenig Bewegung in das von US-Adressen dominierte Oligopol der Ratingagenturen gebracht.
S&P und Moody's klare Marktführer
Trotz leichter Anteilsverluste konnten die Ratingagenturen S&P (47,8%) und Moody's (30,6%) ihre marktführende Stellung in Europa laut der Statistik behaupten. Erst mit einigem Abstand folgt Fitch, die ihren Marktanteil auf 11,9% leicht ausbauen konnte. Deutlich weniger als 10% des Marktes auf sich vereinen kann dagegen die kanadische DBRS Ratings mit 2,2%.
Scope verharrt auf Platz 4
Erst danach folgen auf Platz 4 die Berliner. Scope Ratings konnte laut ESMA-Statistik ihren Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig erhöhen: Nach 1,7% kommt die Agentur demnach 2024 auf 1,8%. Gleichwohl hat Scope-Chef Florian Schoeller im Gespräch der Börsen-Zeitung gesagt, dass die Aufwertung durch die EZB die Nachfrage der Emittenten spürbar angekurbelt habe. Zu den Neukunden der europäischen Ratingagentur zählten demnach neben sechs deutschen Bundesländer vor allem auch viele Banken.
Vertriebsteam ausgebaut
Um diese Wachstumschance zu nutzen, hat Scope das Vertriebsteam auf mittlerweile knapp 20 Beschäftigte ausgebaut. Auch vor diesem Hintergrund hat die im Frühjahr im Rahmen einer Finanzierungsrunde mit 400 Mill. Euro bewerteten Ratingagentur das Ziel aufgegeben, bereits für 2024 die Gewinnzone erreichen.