– Standard Chartered hat im abgelaufenen Quartal dank steigender Zinsen ein um knapp ein Viertel höheres Vorsteuerergebnis er­wirt­schaftet, als Analysten im Schnitt auf der Rechnung hatten. Zudem kündigte die britische Großbank, die den Großteil ihres Gewinns in Asien einfährt, einen 500 Mill. Dollar schweren Aktienrückkauf an. Die Zwischendividende wurde auf 4 (i. V. 3) Cent je Aktie erhöht. „Während die Rezessionsrisiken im Westen steigen, sehen wir in vielen Märkten, in denen wir tätig sind, die ersten Phasen einer Erholung von der Pandemie“, schrieb CEO William Winters den Aktionären. Das unterstreiche die Wachstumsaussichten des Instituts. Ziel sei es, in den kommenden drei Jahren mehr als 5 Mrd. Dollar an die Aktionäre auszuschütten, sagte Winters. China setze starke Stimuli ein, um der Wirtschaft zu einem „Kickstart“ zu verhelfen. Das dortige Ge­schäft ist allerdings nicht risikofrei. In den ersten sechs Monaten schrieb das Institut 237 Mill. Dollar auf ihr chinesisches Gewerbeimmobilien-Exposure ab. Zudem wurde das Geschäft mit vermögenden Privatkunden (Wealth Management) durch die Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie belastet. Das Kapitalmarktgeschäft lieferte dagegen eine Rekordperformance.

Wie Standard Chartered mitteilte, lag das bereinigte Vorsteuerergebnis bei 1,32 (1,24) Mrd. Dollar. Analysten hatten lediglich 1,06 Mrd. Dollar auf der Rechnung. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 909 (829) Mill. Dollar. Die Erträge des Geschäfts mit „Sustainable Finance“ legten um 43 % zu. „Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine schafft etwas negative Stimmung für Sustainable Finance, weil Unternehmen und Länder ihre Versorgung umstellen müssen, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden“, schrieb Winters. Mittelfristig werde es die Energiewende beschleunigen, wenn eine unabhängige Energieversorgung ein Sicherheitsthema werde.