Standard Life Aberdeen hat die Dividende um rund ein Drittel gekürzt. Wie der schottische Vermögensverwalter mitteilt, sollen die Aktionäre 14,6 (i.V. 21,6) Pence je Stück erhalten. Mit Blick auf die betriebliche Rentabilität, Branchentrends sowie die wirtschaftliche und marktbedingte Ungewissheit habe der Board entschieden, die Dividende auf ein Niveau „umzubasieren“, von dem sie wieder wachsen könne.

Das bereinigte Vorsteuerergebnis war 2020 auf 487 (584) Mill. Pfund geschrumpft. Analysten hatten im Schnitt nur mit 408 Mill. Pfund gerechnet. Die Corona-Pandemie hatte dazu geführt, dass Kleinanleger Fondsanteile zurückgaben. Die Kunden von Standard Life Aberdeen zogen allerdings weniger Mittel ab als ein Jahr zuvor, netto waren es 29,0 (58,4) Mrd. Pfund. CEO Stephen Bird zufolge ist das Geschäft in der zweiten Jahreshälfte zunehmend in Schwung gekommen. Der ehemalige Citi-Banker, der bei Standard Life Aberdeen die Wende einläuten soll, sprach von einem „Wendepunkt, an dem wir uns aus der Phase nach dem Zusammenschluss herausbe­wegen“.

Der Lebensversicherer Standard Life hatte den Vermögensverwalter Aberdeen Asset Management 2017 erworben. Im Februar hatte Bird die Marke Standard Life an Phoenix verkauft. Schon 2018 hatte der Run-off-Experte, der einst der Deutschen Bank den Lebensversicherer Abbey Life abnahm, das kontinentaleuropäische und britische Versicherungsgeschäft übernommen. Weitere Details zum Rebranding sollen im Jahresverlauf folgen.

Bird will das Unternehmen zu Ertrags- und Ergebniswachstum zu­rückführen. Nun hätten Wachstum in Asien, auf dem britischen Berater- und Retailmarkt, im Solutions-Geschäft und mit nachhaltigen Investments Priorität. Die Cost-Income-Ratio soll bis Ende 2023 von zuletzt 85 % auf 70 % sinken.