Türkische Yapi greift nach Bankhaus Faisst
Bloomberg Frankfurt
Eine kleine Privatbank aus dem Schwarzwald soll für einen der größten türkischen Finanzkonzerne den Sprung nach Deutschland ebnen. Yapi Ve Kredi Bankasi will das im Familienbesitz befindliche Bankhaus J. Faisst aus Wolfach für etwa 9 Mill. Euro kaufen, „samt Banklizenzen“, wie das Istanbuler Institut mitgeteilt hat. Yapi Kredi, die auf eine Marktkapitalisierung von umgerechnet rund 2,7 Mrd. Euro kommt, wolle Bankgeschäfte in Deutschland anbieten.
„Yapi Kredi strebt mit dieser Übernahme an, in Deutschland im kommerziellen Bankgeschäft für Privat- und Firmenkunden aktiv zu sein“, erklärt die Bank auf Nachfrage. Das Institut verweist zudem darauf, dass es über Töchter bereits in den Niederlanden und in Aserbaidschan tätig sei.
Das Bankhaus J. Faisst hatte 2020 einen Gewinn vor Steuern von 388000 Euro erzielt nach zuvor 235000 Euro. Neben den beiden Geschäftsleitern wurden im Schnitt acht kaufmännische Angestellte beschäftigt. Dem damaligen Geschäftsbericht ist auch zu entnehmen, dass das Institut sämtliche Bankgeschäfte mit Schwerpunkt auf dem Einlagen- und Kreditgeschäft anbietet.
Yapi Kredi zufolge steht die Transaktion unter dem Vorbehalt behördlicher Freigaben. Ein Vertreter von Faisst sagte, der Kaufvertrag sei noch nicht unterschrieben. Dies stehe aber bevor. Vor kurzem war der Kauf des Münchener Bankhauses von der Heydt, einer anderen kleinen Privatbank, durch die Bitmex-Gruppe gescheitert.