Unicredit-Tochter HVB profitabler als Commerzbank
HVB schlägt Commerzbank
sck München
Die Commerzbank verdient zwar nominell mehr als die kleinere HypoVereinsbank (HVB), das zu Unicredit gehörende Münchner Kreditinstitut ist aber deutlich profitabler als das „gelbe“ Geldhaus aus Frankfurt. Auf Basis der von der Mailänder Muttergesellschaft veröffentlichten Finanzzahlen zum 30. September für die Konzernregion Deutschland steigerte die HVB im zurückliegenden Dreimonatsabschnitt ihren Überschuss um 24% auf 515 Mill. Euro hängen. Nach neun Monaten erzielte die weiß-blaue Adresse nach Steuern einen Gewinn von 1,6 Mrd. Euro (+10%). Zum Vergleich: die Commerzbank, die am gleichen Tag ihren Zwischenbericht vorlegte, erwirtschaftete 1,7 Mrd. Euro (+6%) auf Basis des den Aktionären zurechenbaren Ergebnisses.
Mehr Risikovorsorge
Wie die gesamte Branche profitierten beide Banken u.a. von robusten Zinsergebnissen. Die HVB musste zudem im dritten Quartal weniger für die Risikovorsorge nachschießen. Es waren 52 Mill. Euro nach 82 Mill. Euro ein Jahr zuvor. Aufgrund der Nachholbedarfs in der ersten Jahreshälfte wuchs dieser Aufwandsposten nach neun Monaten aber um ein Drittel auf 187 Mill. Euro. Die Konjunkturschwäche macht sich bemerkbar.
Aufgrund ihrer höheren Kosteneffizienz erzielt die zweitgrößte deutsche Geschäftsbank aber bessere Resultate bei den Finanzkennziffern Cost-Income-Ratio (CIR) und Eigenkapitalrendite als die „Gelben“, die derzeit damit beschäftigt sind, Übernahmeavancen der Unicredit abzuwehren. Während die HVB nach neun Monaten eine CIR von 39,4% (minus 3,2 Prozentpunkte) vorweist, bringt es die Commerzbank (exklusive Pflichtbeiträge) auf deutlich schlechtere 55,3% (minus 0,5 Punkte). In Bezug auf die Rendite des eingesetzten Kapitals kommt die HVB auf 21,7% (plus 3,8 Punkte). Die Commerzbank weist 15,5% (plus 0,7 Punkte) vor.
Bei dem Vergleich ist allerdings zu berücksichtigen. dass die HVB als Tochtergesellschaft eines großen italienischen Mutterkonzerns von den Konglomeratsstrukturen profitiert.