Italiens Großbanken

Unicredit und Intesa Sanpaolo treiben Generationswechsel voran

Italiens Großbanken Intesa Sanpaolo und Unicredit treiben den Generationswechsel voran: Sie reduzieren ihre Mitarbeiterzahl und stellen teilweise jüngere Beschäftigte mit digitalen Kompetenzen ein.

Unicredit und Intesa Sanpaolo treiben Generationswechsel voran

Unicredit und Intesa Sanpaolo treiben Generationswechsel voran

Personalabbau teilweise durch Einstellungen kompensiert

bl Mailand

Italiens Großbanken Intesa Sanpaolo und Unicredit setzen den Personalabbau fort, stellen im Rahmen eines Generationswechsels aber teilweise auch jüngere Mitarbeiter mit digitalen Kompetenzen ein. Nachdem die HVB-Mutter Unicredit erst vor knapp einer Woche eine entsprechende Vereinbarung mit den Gewerkschaften getroffen hatte, folgte jetzt die Intesa Sanpaolo mit einem ähnlichen Modell.

Die, gemessen an Bilanzsumme und Kapitalisierung, größte Bank Italiens Intesa Sanpaolo vereinbarte mit den Arbeitnehmerorganisationen den Abbau von 4.000 Stellen auf freiwilliger Basis. Damit fallen etwa tausend Stellen mehr weg als ursprünglich diskutiert. Gleichzeitig sollen bis 2027 etwa 3.500 junge Mitarbeiter eingestellt werden, davon 2.000 mit unbefristeten Verträgen. Die Bank sucht nach eigenen Angaben vor allem junge Leute mit digitalen Kompetenzen, sogenannte digital Natives. Nach Angaben der Bank sind in den vergangenen drei Jahren 5.300 Mitarbeiter eingestellt worden. Gleichzeitig hat Intesa Sanpaolo bereits Anfang 2023 ein neues Arbeitszeitmodell mit einer kürzeren Arbeitszeit von wöchentlich vier mal neun Arbeitsstunden eingeführt.

Unicredit war vor einer Woche dran

Vorangeprescht mit einer Vereinbarung mit den Gewerkschaften war vor einer Woche Unicredit. Bei der HVB-Mutter sollen tausend Mitarbeiter auf freiwilliger Basis gehen. Ursprünglich war von 1.600 die Rede gewesen. Die 600 Beschäftigten, die nun doch bleiben sollen, werden intern „requalifiziert“. Man wolle die vorhandenen Kompetenzen nutzen und durch Fortbildung an die neuen Erfordernisse anpassen, heißt es bei der Bank. Im Hinblick nicht zuletzt auf Deutschland heißt es, das „italienische Modell“ sei exportierbar.

Neben dem Abbau von Personal sind auch 500 Neueinstellungen geplant. Dazu kommen weitere 250, um die Fluktuation der Auszubildenden auszugleichen. Außerdem sollen etwa 200 Mitarbeiter, die bisher in der Mailänder Zentrale arbeiten, vom kommenden Jahr an für andere Aufgaben innerhalb der Bank eingesetzt werden.  

Ein Drittel aller Stellen abgebaut

Beide Institute haben bereits in den vergangenen Jahren gezielt ältere Mitarbeiter auf freiwilliger Basis abgebaut und sie teilweise mit jüngeren Beschäftigten ersetzt. Der italienische Bankensektor hat seit der Finanzkrise insgesamt etwa ein Drittel der einst 250.000 Stellen abgebaut.

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