Stablecoin-Turbulenzen

US-Aufsicht SEC untersucht UST–Crash

Die US-Börsenaufsicht prüft laut Insidern, ob der Emittent des Stablecoins TerraUSD gegen Gesetze zum Anlegerschutz verstoßen hat. Der Druck auf Terraform Labs wächst damit enorm.

US-Aufsicht SEC untersucht UST–Crash

xaw Frankfurt

Die amerikanische Börsenaufsicht SEC nimmt den Kollaps des Stablecoins TerraUSD (UST) offenbar genauer unter die Lupe. Laut Insidern untersucht die Behörde derzeit, ob der UST-Emittent Terraform Labs gegen US-Bundesgesetze zum Anlegerschutz verstoßen hat. Der Krypto-Token, der eigentlich Wertstabilität gewährleisten sollte und an den Dollar gekoppelt war, hatte seine Bindung zum Greenback Anfang Mai vollständig verloren. Nun wird UST im Zuge eines Wiederaufbauplans für die zugrunde liegende Blockchain effektiv begraben – die Folgen des Stablecoin-Crashs sorgen aber nachhaltig für Verunsicherung am Kryptomarkt.

Denn die Terra-Stiftung Luna Foundation Guard hält großvolumige Bitcoin-Reserven und musste diese in dem Versuch, das eigene System zu stabilisieren, anzapfen. In der Folge brachen sowohl die führende Cyberdevise als auch zahlreiche mit Stablecoins verbundene dezentrale Anwendungen ein. US-Finanzministerin Janet Yellen kritisierte das Konzept Dollar-gekoppelter Krypto-Token in der Folge scharf. Michael Hsu, Leiter der für die Überwachung des nationalen Kreditwesens zuständigen Behörde OCC, bezeichnete die Entwicklung als Weckruf.

Mit der kolportierten SEC-Untersuchung steigt der Druck auf die in Singapur ansässige Terraform Labs erheblich – dabei befinden sich die Kryptogesellschaft und ihr Gründer Do Kwon bereits anderweitig unter Beschuss. So prüft die SEC, ob die Gesellschaft über ihr Kryptoprojekt Mirror Protocol in den Verkauf unregistrierter Wertpapiere involviert war. Auf der Plattform können Investoren digitale Token handeln, die den Kurs populärer US-Aktien nachbilden.

Zudem ermitteln Polizei und Staats­anwaltschaft in Südkorea gegen Terraform Labs. Ein Angestellter soll einen ungenannten Anteil der Bitcoin-Bestände des Unternehmens veruntreut haben. Parallel untersucht eine Sondereinheit für Finanzkriminalität, ob das Unternehmen mit seinem Stablecoin und einer möglicherweise fehlerhaften Programmierung Anleger getäuscht hat.

Kwon arbeitet derweil daran, seine Blockchain wieder auf die Beine zu bringen. Der neu lancierte Token Luna 2.0 zeigt sich unterdessen schon wieder enorm volatil. Zahlreiche Analysten zeigen sich skeptisch über die Aussichten der Cyberdevise. So werden Vorwürfe laut, Luna 2.0 solle überhaupt nicht überleben, sondern nur Bestandsinvestoren auf Kosten neuer Anleger entschädigen.