Versicherungen

VGH sieht stabile Entwicklung in der Pandemie

Die zur Gruppe der öffentlichen Versicherer gehörenden VGH Versicherungen haben sich eigenen Angaben zufolge im Coronakrisenjahr 2020 stabil entwickelt und solide Jahresabschlüsse erreicht. Zwar sei das Neugeschäft teilweise hinter den Planwerten...

VGH sieht stabile Entwicklung in der Pandemie

ste Hamburg

Die zur Gruppe der öffentlichen Versicherer gehörenden VGH Versicherungen haben sich eigenen Angaben zufolge im Coronakrisenjahr 2020 stabil entwickelt und solide Jahresabschlüsse erreicht. Zwar sei das Neugeschäft teilweise hinter den Planwerten zurückgeblieben. Dennoch hätten die Unternehmen der Versicherungsgruppe ihren Gesamtumsatz ausgebaut. Die vollständige Übernahme der Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt habe die Marktposition des größten öffentlichen Versicherers in Niedersachsen zusätzlich gestärkt. Einschließlich der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg und der Alten Oldenburger Krankenversicherung, die ebenfalls zu den konsolidierten Verbundunternehmen der VGH gehören, stiegen die Beitragseinnahmen des Konzerns 2020 auf 2,82 (i.V. 2,47) Mrd. Euro. Das bereinigte Beitragsplus von 1,2% entspreche annähernd der Marktentwicklung.

Günstiger Schadenverlauf

Zur Entwicklung der Landschaftlichen Brandkasse Hannover, der Provinzial Lebensversicherung Hannover und der Provinzial Krankenversicherung Hannover, die in Niedersachsen und Bremen unter dem Namen VGH Versicherungen vertreten sind, sagte der neue Vorstandschef Ulrich Knemeyer, man könne „in allen Unternehmensbereichen ein ordentliches Zahlenwerk vorlegen“. Ein günstiger Schadenverlauf, ein nachhaltiges Management der Kapitalanlagen und ein treuer Kundenbestand mit unverändert niedrigen Stornoquoten hätten, so die Gruppe, dazu beigetragen, dass die VGH im Niedrigzinsumfeld und unter erschwerten Vertriebsbedingungen infolge der Corona-Pandemie durchweg positive Überschüsse erziele.

Die für die Schaden- und Unfallversicherung zuständige Landschaftliche Brandkasse Hannover verbuchte laut VGH im Jahr 2020 Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft, die mit knapp 1,21 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau lagen. Coronabedingt sei das Neugeschäftsvolumen um 10 Mill. Euro niedriger als geplant ausgefallen. Einschließlich aktiver Rückversicherung habe das Beitragsvolumen um 0,6% auf 1,27 Mrd. Euro zugelegt. Wachstumsträger waren den Angaben zufolge vor allem die Sachsparten (+3,2%), die Rechtsschutzsparte (+3,3%) und die allgemeine Unfallversicherung (+1,4%), während die Beitragseinnahmen in der allgemeinen Haftpflicht (–3,7%) und in der umkämpften Kfz-Sparte (–3,6%) hinter dem Vorjahresumsatz zurückgeblieben seien. Der Schadenverlauf der Brandkasse sei ähnlich günstig wie 2019 ausgefallen. Insgesamt müsse die Brandkasse 754 (755) Mill. Euro für Schäden aufbringen, die Schadenquote belaufe sich auf 59,1 (57,6)%. Infolge von Investitionen in die Digitalisierung legte die Verwaltungskostenquote im Berichtsjahr laut VGH auf 25,1 (24,6)% zu, womit die Brandkasse aber weiter besser abschneide als der Markt (25,8%). Mit einer kombinierten Schaden-Kosten-Quote von 84,2 (82,2)% habe die Konzernmutter nach wie vor einen deutlichen Vorsprung zum Branchenschnitt (89%).

Aus den auf 4,02 (3,83) Mrd. Euro erhöhten Kapitalanlagen der Brandkasse ergab sich den Angaben zufolge ein Ertrag von 50 (72) Mill. Euro, das Kapitalanlageergebnis habe um 17,5 Mill. Euro unterhalb des geplanten Niveaus gelegen. Die Nettoverzinsung erreichte 1,3 (1,9)%, womit der Planwert von 1,7% verfehlt wurde. Nach einer guten Dotierung der Schwankungsrückstellungen von 71 Mill. Euro, die das deutlich über dem Planansatz liegende versicherungstechnische Ergebnis ermöglichte, verbuchte die Brandkasse einen Bruttoüberschuss von 61,5 (80) Mill. Euro. Planungserwartungen von 36 Mill. Euro wurden damit übertroffen, das Eigenkapital könne um 20 Mill. Euro gestärkt werden. Für 2021 kalkuliert die Brandkasse mit Beitragseinnahmen von erneut rund 1,21 Mrd. Euro und einem Bruttoüberschuss von 65 Mill. Euro.

Die Provinzial Leben plant im laufenden Jahr mit einem Bruttoüberschuss von 90 Mill. Euro nach 101,5 Mill. Euro im vergangenen Jahr. Die Beitragseinnahmen lagen 2020 bei 617 (615) Mill. Euro. Bei der Provinzial Kranken, die 2021 mit einem Bruttoüberschuss von 14,6 Mill. nach 14,3 Mill. Euro im Berichtsjahr rechnet, lagen die Beitragseinnahmen 2020 mit 85,4 (78) Mill. Euro fast genau auf dem Planwert.