Woodford kostet Link bis zu 306 Millionen Pfund
hip London
Die britische Finanzaufsicht FCA hat in einem Statement zur geplanten Übernahme der australischen Link Group durch die kanadische Dye & Durham (D&D) klargestellt, dass dem Fondsdienstleister noch Kosten von bis zu 306 Mill. Pfund im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit für den ehemaligen Starfondsmanager Neil Woodford ins Haus stehen. Es geht um die Abwicklung des LF Woodford Equity Income Fund (WEIF). Betroffen ist die zur Link-Gruppe gehörende Link Fund Solutions (LFS).
Wie die Financial Conduct Authority mitteilte, handelt es sich dabei um mögliche Entschädigungszahlungen an Kunden. Die Zahl „spiegelt die derzeitige FCA-Sicht der Fehler von LFS beim Management der Liquidität des WEIF wider“, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde. Beträge, die aufgrund von Fehlverhalten anderer Parteien möglicherweise irgendjemand anderem geschuldet werden, seien darin nicht enthalten. Die FCA ermittle weiter zu Angelegenheiten, die den Betrieb des Fonds betreffen. Sie stimme der Übernahme von LFS unter der Bedingung zu, dass D&D gegebenenfalls die erforderlichen Mittel für LFS auferlegte Entschädigungszahlungen zur Verfügung stellt.
Der Fonds – ein gewöhnlicher Aktienfonds – fuhr im Sommer 2019 gegen die Wand, weil sich nicht ausreichend Mobilität mobilisieren ließ, um alle Kunden auszuzahlen, die ihre Anteile zurückgeben wollten. Fonds dieser Art dürfen nach den Ucits-Regeln bis zu ein Zehntel ihres Volumens in illiquide Assets investieren. Woodford machte davon Gebrauch. Dabei ist die Definition von „illiquide“ so gefasst, dass Börsenpläne eines Unternehmens schon ausreichen, um seine Anteile als „liquide“ Assets zu behandeln. Bei der Abwicklung des Fonds fielen Kosten in Millionenhöhe für Anwälte und Berater an.