Zuversicht greift um sich
bn Frankfurt
Nach einer Halbierung des Vorsteuergewinns nach IFRS im vergangenen Jahr prognostiziert die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen für 2021 einen Anstieg des Bruttoergebnisses. „Im Basisszenario für das laufende Jahr erwarten wir beim Ergebnis vor Steuern eine Steigerung“, erklärte Gerhard Grandke, Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbands Hessen Thüringen (SGVHT), am Freitag. Das risikobewusste und stabile Geschäftsmodell der Gruppe habe sich gerade auch in der Pandemie bewährt.
Im vergangenen Jahr ließen eine erhöhte Risikovorsorge sowie ein negativer Swing im Fair-Value-Ergebnis das Vorsteuerergebnis von 1,471 Mrd. auf 724 Mill. Euro in die Tiefe rauschen. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern sank von 6,5% auf 3,1%, während die Aufwandsquote von 66,8% auf 74,8% anzog.
Intakte Ertragskraft
„Trotz Rückgang sind wir mit diesem Resultat angesichts der Coronakrise und der schwierigen Rahmenbedingungen zufrieden, denn unsere operative Ertragskraft ist intakt“, teilt Grandke mit. Während der Zinsüberschuss vor Risikovorsorge trotz des belastenden Zinsumfelds praktisch stabil geblieben sei, habe man das Provisionsergebnis wieder deutlich steigern können. 2018 hatten die Sparkassen nach IFRS vor Steuern 958 Mill. Euro verdient.
Inzwischen greift mit Blick auf das laufende Jahr branchenweit Zuversicht um sich, etwa bei der Helaba, an der sie 85% der Anteile halten. Deren Vorstandschef Thomas Groß hatte sich zu Monatsbeginn zuversichtlich gezeigt, dass die Bank ihre für 2021 gesetzten Ziele „spürbar übertreffen“ werde. Wie Groß hatte sich zuletzt auch DZ-Bank-Co-Chef Uwe Fröhlich zufrieden mit dem Verlauf im ersten Halbjahr gezeigt. Ein günstiger Basiseffekt ergibt sich dabei vielfach schon aus den 2020 in hohem Maße gebildeten Rückstellungen für Verluste im Kreditgeschäft. Im Prognosebericht der Verbundrechenschaftslegung der Sparkassen-Finanzgruppe heißt es aber auch, sollte die Wirtschaft das zweite Jahr in Folge in eine Rezession abgleiten, wäre 2021 „ein negatives Ergebnis vor Steuern einzukalkulieren“. Die Sparkassen in Hessen und Thüringen beschäftigen ohne die SV Versicherung 23500 Leute und kommen auf Aktiva von 332 Mrd. Euro.