FOKUSWertpapierabwicklung

T+1 wird 2027 globaler Standard

Eine ganze Reihe von Staaten und Weltregionen will übernächstes Jahr den Zyklus für die Wertpapierabwicklung verkürzen.

T+1 wird 2027 globaler Standard

T+1 wird 2027 globaler Standard

Großbritannien stellt synchron mit der EU um

fed Frankfurt

Vor drei Wochen haben sich auch die Briten festgelegt. Schatzkanzlerin Rachel Reeves erklärte Mitte Februar vor einem Treffen mit Vertretern der Finanzbranche, dass sich das Vereinigte Königreich der Ansage der Europäischen Union anschließen und ebenfalls den 11. Oktober 2027 zum Stichtag für die Umstellung auf T+1 festzurren werde.

Nur wenige Tage zuvor hatte EU-Kommissarin Maria Albuquerque verkündet, ab 11. Oktober 2027 nur noch eine Höchstdauer von einem Tag nach dem Handel für Wertpapiergeschäfte zuzulassen. EU-Parlament und Rat müssen diesem Vorschlag zwar noch zustimmen, das gilt jedoch als Formsache.

Denn auch in der Industrie gilt der Herbst 2027 als vernünftiger Kompromiss zwischen dem Wunsch, eine angemessen lange Zeit zur Vorbereitung zu haben, und dem Interesse, die Inkongruenz zwischen den Vorgaben in den USA und in der EU zu beenden. Zumal mit einer verkürzten Abwicklungsfrist die Risiken einer Nichterfüllung sinken und Barmittel und Wertpapiere, die als Sicherheiten eingesetzt werden, weniger lang gebraucht werden.

Aktuell wird erwartet, dass 2027 auch die Schweiz auf T+1 wechselt – und entweder 2027 oder allerspätestens 2028 auch Japan, Hongkong, Singapur und Australien den Umstieg vornehmen werden.

In China ist T+1 bereits seit 2019 möglich, in Indien seit 2023. Die USA haben voriges Jahr umgestellt, Brasilien plant den Wechsel im nächsten Jahr.