Weltweite Dividenden steigen im zweiten Quartal um 8 Prozent auf Rekordwert
Weltweite Dividenden
klettern auf Rekordwert
Janus Henderson: Anstieg um 8 Prozent auf 606 Mrd. Dollar
wrü Frankfurt
Die weltweiten Dividenden sind im zweiten Quartal auf einen neuen Rekordwert von 606 Mrd. Dollar geklettert. Damit stiegen die Gesamtausschüttungen um 5,8% gegenüber Vorjahr. Unter Berücksichtigung der Belastungen durch Wechselkurse, insbesondere des schwachen japanischen Yen, ist das bereinigte Wachstum mit 8,2% sogar noch höher ausgefallen. Dabei haben 92% der Unternehmen weltweit ihre Dividende erhöht oder sie konstant gehalten. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Janus Henderson Global Dividend Index.
Die erstmaligen Dividendenausschüttungen großer US-Unternehmen, darunter Meta und Alphabet, habe die globale Wachstumsrate im zweiten Quartal um 1,1 Prozentpunkte in die Höhe getrieben. Trotzdem sei das Wachstum breit gefächert geblieben. „Darüber hinaus wies ein Drittel der Sektoren ein zweistelliges bereinigtes Wachstum auf, und nur drei Sektoren verzeichneten einen Dividendenrückgang“, stellt Janus Henderson heraus.
Rekorde in Frankreich und Italien
Das zweite Quartal markiere Europas saisonalen Höhepunkt. Die Gesamtsumme von 205 Mrd. Dollar stelle mit einem Plus von 7,7% gegenüber dem Vorjahr einen neuen Rekord für die Region dar. „Frankreich, Italien, die Schweiz und Spanien verzeichneten allesamt Rekorddividenden“, hat Janus Henderson ermittelt. Mehr als die Hälfte des Dividendenwachstums sei auf Banken entfallen, die von dem höheren Zinsumfeld profitierten.
Bayer belastet hierzulande
„Deutschland stach allerdings mit einem Dividendenrückgang um 1,2% auf bereinigter Basis negativ hervor“, erklärt Daniela Brogt, Head of Sales für Deutschland und Österreich bei Janus Henderson Investors. „Den stärksten Einfluss auf dieses Ergebnis hatte Bayer: Das Unternehmen kürzte seine Dividende um 95%, um die Schulden aus der Übernahme von Monsanto im Jahr 2016 zu reduzieren. Durch die Dividendenkürzung hat das Unternehmen in diesem Jahr 2,5 Mrd. US-Dollar eingespart.“ Auch BMW habe deutlich gekürzt. Dies habe jedoch lediglich dazu gedient, die Dividende nach der Rekordausschüttung von 2023 wieder auf ein normaleres Niveau zu bringen. Fresenius habe seine Dividende hingegen ganz gestrichen, um weiterhin staatliche Zuschüsse zu erhalten.
Der größte deutsche Dividendenzahler Allianz erhöhte seine Dividende um ein Fünftel, während Porsche seine Ausschüttung mehr als verdoppelte, so Janus Henderson. „Insgesamt beliefen sich die Dividendenzahlungen in Deutschland auf 47,2 Mrd. Dollar (43,8 Mrd. Euro) – neun von zehn deutschen Unternehmen erhöhten ihre Dividenden oder hielten sie konstant.“
Erste Dividenden bei Meta und Alphabet
In den USA stiegen die Dividenden laut der Analyse um 8,6% – zwei Fünftel dieses Anstiegs seien auf die ersten Dividendenzahlungen von Meta und Alphabet zurückzuführen gewesen.
„Auch in Japan ist das zweite Quartal saisonbedingt wichtig – die Ausschüttungen stiegen um ein Siebtel auf bereinigter Basis und erreichten einen neuen Yen-Rekord“, analysiert Janus Henderson. „Der schwache Wechselkurs sorgte jedoch dafür, dass die bisherigen US-Dollar-Höchststände nicht übertroffen wurden.“ Den höchsten Wachstumsbeitrag habe Toyota Motor geleistet, der größte Dividendenzahler Japans, der nach einem Rekordgewinn im letzten Geschäftsjahr eine der stärksten Erhöhungen vornahm. „In Hongkong blieben die Ausschüttungen unverändert, während sie in Australien aufgrund einer Kürzung durch Woodside Energy deutlich zurückgingen“, stellt Janus Henderson fest. „Singapur, Taiwan und Südkorea verzeichneten allesamt zweistellige Zuwächse.“
Erneut seien die Banken der wichtigste Treiber für höhere Ausschüttungen gewesen: Auf sie entfiel ein Drittel des bereinigten Anstiegs im Vorjahresvergleich. Die europäischen Banken hätten dabei den größten Beitrag geleistet, auch wenn der Trend weltweit zu beobachten gewesen sei. „Versicherer, Automobilhersteller (insbesondere in Japan) und Telekommunikationsunternehmen trugen im zweiten Quartal ebenfalls wesentlich zum Wachstum bei“, so die Analyse.
Prognose für 2024 erhöht
Nach dem starken zweiten Quartal und dank des erheblichen Beitrags, den neue Dividendenzahler in diesem Jahr leisten könnten, erhöht Janus Henderson seine Prognose für die Dividenden im Jahr 2024. Das Investmenthaus geht nun davon aus, dass Unternehmen weltweit einen Rekordbetrag von 1,74 Bill. Dollar ausschütten werden. Dies entspreche einem bereinigten Anstieg von 6,4% gegenüber 2023 (gegenüber 5,0% im Bericht für das erste Quartal) und einem Gesamtanstieg von 4,7% (gegenüber 3,9%).
,„Unsere Erwartungen für das zweite Quartal waren optimistisch“, sagt Jane Shoemake, Client Portfolio Manager im Global Equity Income Team bei Janus Henderson. „Dank der Stärke Europas, der USA, Kanadas und Japans übertraf das Ergebnis sogar unsere Prognosen. Weltweit haben die Volkswirtschaften die Belastung durch die höheren Zinssätze insgesamt gut verkraftet.“