Umsetzung der EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie

Automobilindustrie fordert von Bundesregierung ambitionierte Ziele bei erneuerbaren Kraftstoffen

Die Automobilindustrie hat die Bundesregierung aufgefordert, ambitionierte Ziele für erneuerbare Kraftstoffe zu setzen. Nur mit Elektroautos seien die Klimaziele 2030 nicht zu schaffen, so der Branchenverband VDA.

Automobilindustrie fordert von Bundesregierung ambitionierte Ziele bei erneuerbaren Kraftstoffen

Autobranche fordert ambitionierte Ziele bei erneuerbaren Kraftstoffen

VDA will Planungssicherheit bis 2045

ahe Berlin

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die Bundesregierung aufgefordert, ambitionierte und langfristige Ziele für erneuerbare Kraftstoffe zu setzen. Der Branchenverband verwies in einem neuen Positionspapier darauf, dass der Hochlauf der Elektromobilität nicht ausreichend sei, um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. Selbst wenn das politische Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 erfüllt werde, würden dann immer noch mindestens 40 Millionen Pkw und Lkw mit Verbrennungsmotoren auf deutschen Straßen fahren. „Für diesen Bestand werden erneuerbare Kraftstoffe dringend benötigt“, hieß es.

Der VDA hofft jetzt, dass die Bundesregierung bei der anstehenden Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) langfristige Ziele vorgibt und entsprechende Investitionsanreize setzt. Mit erneuerbaren Kraftstoffen könne der Bestand an Verbrennern perspektivisch weitgehend klimaneutral betrieben werden, so der Verband. Zudem könne auch der Markthochlauf von Null-Emissions-Fahrzeugen angereizt werden – wie etwa Brennstoffzellen-Lkw.

Bei den Brüsseler Vorgaben vermisst die Automobilindustrie konsequente Hochlaufziele. Der Verband spricht sich unter anderem dafür aus, dass in Deutschland eine Mindestquote bei synthetischen Kraftstoffen wie Wasserstoff und E-Fuels von mindestens 5% für 2030 gilt. Die sogenannte THG-Quote (Treibhausgasminderung) sollte nach Vorstellungen des Verbandes im Verkehrsbereich bei 35% im Jahr 2030 festgesetzt werden.

Die Bundesregierung muss die novellierte Richtlinie bis spätestens Mai 2025 umsetzen. Flankierend sollten dem Positionspapier zufolge langfristige Zielpfade festgelegt werden, mit Zwischenzielen für 2035 und 2040 – ähnlich wie es der regulatorische Rahmen für den Schiffs- oder den Flugverkehr vorsieht. Dies soll Planungssicherheit für die Unternehmen bringen. Auch von einer Reform der Energiesteuer ist in diesem Zusammenhang in dem Papier die Rede.

Grundsätzlich spricht sich der VDA dafür aus, die aktuell möglichen Mehrfachanrechnungen für bestimmte erneuerbare Energieträger bis 2030 stufenweise abzuschaffen. Ausgenommen davon solle Wasserstoff bleiben.

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