Pensionsfonds erwarten mehr Einfluss von ESG-Risiken auf Kapitalmärkte
Mehr Einfluss von ESG-Risiken
wrü Frankfurt
Trotz politischer Unsicherheiten sowie marktwirtschaftlicher Herausforderungen gewinnen ESG-Investitionen weiter an Bedeutung. Sowohl bei aktiv als auch bei passiv verwalteten Portfolios sind daher höhere Allokationen zu erwarten. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Are ESG regulatory and policy measures driving asset allocation?“ von Create Research und der DWS. Für die Erhebung wurden die Antworten von 156 Pensionsplänen weltweit mit einem verwalteten Vermögen von 1,93 Bill. Euro ausgewertet.
Nach einer Vielzahl neuer regulatorischer und politischer Maßnahmen seit 2020 seien die Kapitalmärkte nun bereit, ESG-Risiken und -Chancen ernsthaft einzupreisen. Die Einführung neuer Maßnahmen habe zu einer positiven Veränderung geführt. 56% der Befragten sehen erhöhte Transparenz als eine erhebliche Verbesserung an, 60% glauben, dass durch öffentliche Subventionen und Mischfinanzierungen die Bedeutung grüner Energie zunehmen werde. Trotz dieser positiven Einschätzungen gebe es unter den befragten Pensionsfonds auch Bedenken. 55% der Befragten erwarten, dass politische Rückschläge in den USA die Wirkung der jüngsten Maßnahmen abschwächen könnten.
Rund die Hälfte der Pensionsfonds erwarten, dass die neuen Maßnahmen die ESG-Investitionen in aktiven Portfolios erhöhen werden. 56% prognostizieren eine Zunahme der ESG-Investitionen in passiven Portfolios. Das deute darauf hin, dass immer mehr Anleger passive Investmentstrategien wie ETFs nutzten, um ESG-Risiken und -Chancen zu berücksichtigen. Hierbei wird erwartet, dass für die passiven Strategien neue Indizes genutzt werden, die nicht nur nach der Marktkapitalisierung gewichtet werden. „Die Bedeutung passiver Anlageprodukte für die Umsetzung von ESG-Strategien nimmt immer mehr zu“, erklärt Simon Klein, Global Head of Xtrackers Sales, DWS. „Neue Indexkonzepte, die aktuelle ESG-Regulierungen abbilden, könnten diesem Trend weiteren Schub verleihen.“