Nachhaltigkeitsbanken

Umweltbank treibt Wandel voran

Die Umweltbank befindet sich in einer strategischen Neuausrichtung. Bis 2028 plant sie ein starkes Wachstum der Kundenzahl und einen Fokus auf neue nachhaltige Finanzprodukte.

Umweltbank treibt Wandel voran

Umweltbank treibt Wandel voran

Nürnberger Öko-Kreditinstitut sieht sich nach Problemjahr 2024 wieder solide aufgestellt

wbr Frankfurt

Die Umweltbank hat im Rahmen ihres Capital Markets Day am Mittwoch Einblicke in ihre Geschäftsentwicklung 2024 sowie einen Ausblick auf die strategische Ausrichtung bis 2028 gegeben. Vorstandssprecher Dietmar von Blücher zog eine gemischte Bilanz: Das Jahr 2024 sei stark durch Umstrukturierungen geprägt gewesen. „Wir haben Altlasten abgebaut, die Bank umgebaut und neu strukturiert sowie die Aufbauorganisation grundlegend neugestaltet“, so von Blücher.

Neues Kernbankensystem

Herausforderungen ergaben sich aus der Implementierung eines neuen Kernbankensystems. Gleichzeitig habe die Bank ihre Marke neu definiert und strebe an, durch eine stärkere Positionierung Marktanteile zu gewinnen. Ein zusätzlicher Faktor, der die Entwicklung im Jahr 2024 beeinflusst, ist eine Sonderprüfung der BaFin. Die Bank sei aber entschlossen, die Transformation konsequent fortzusetzen. „Wir sind Teil des nachhaltigen Kosmos in Deutschland“, so von Blücher.

Die Bank plant, ihre Kundenzahl bis 2028 auf 500.000 zu vervierfachen. Das Neukreditgeschäft soll bis dahin auf 650 Mill. Euro anwachsen, was einer 2,5-fachen Steigerung entspricht. 2025 sollen die letzten Beteiligungen veräußert werden. Trotz der aktuellen Herausforderungen erwartet die Bank, 2024 einen Zinsüberschuss von 40 Mill. Euro zu erzielen – ein Wert, der sich bis 2028 auf über 100 Mill. Euro steigern soll.

Marketingausgaben steigen

Die Geschäftsentwicklung 2024 sei von signifikanten Sondereffekten geprägt, insbesondere hohen Verwaltungskosten. Diese umfassen hohe externe Beratungsausgaben. Die Marketingausgaben wurden auf 10 Mill. Euro gesteigert und sollen bis 2028 auf 16 Mill. Euro wachsen.

Zur Erhöhung der Profitabilität hat die Umweltbank ein Effizienzprogramm gestartet. Die kommenden drei Jahre sollen von hoher Dynamik geprägt sein. Durch die Einführung eines neuen Kernbankensystems in Zusammenarbeit mit Atruvia erhofft sich die Bank weiteres Wachstum und eine Verbesserung der Prozesse.

2025 plant die Bank eine Ertragswende. Ziel ist es, auf Dauer die Cost-Income-Ratio (CIR) auf unter 60% zu senken. Zum Ende des dritten Quartals hatte die Bank ein Ergebnis vor Steuern zwischen –5 und –10 Mill. Euro genannt.

Im Privatkundensegment plant die Bank, das Produktportfolio auszuweiten. Für das zweite Quartal 2025 ist die Einführung eines Girokontos vorgesehen, gefolgt von einem ausgebauten Fondsangebot und der schrittweisen Einführung von Anlageberatungsdienstleistungen. „Wir setzen auf nachhaltiges Wachstum und wollen bis 2028 eine der führenden Privatkundenbanken in Deutschland werden“, so von Blücher abschließend.

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