Mittwoch, 25.1.:

Tesla sendet verzweifelte Signale. Mit Preisnachlässen von bis zu 20% auf seine Modelle 3 und Y versucht der E-Autobauer, die globale Kundschaft zu locken. In den USA erhalten Käufer auch auf die Modelle S und X erhebliche Discounts. Zuvor hatte das Unternehmen mit seinen Auslieferungszahlen für das Schlussquartal 2022 die Markterwartungen enttäuscht – obwohl es bereits hohe Gutschriften auf den Kauf eines Model 3 oder Model Y anbot.

Am Mittwoch dürfte der Fokus der Investoren folglich weniger auf den Finanzdaten zum vierten Quartal liegen, die Tesla dann veröffentlicht – sondern eher auf dem Ausblick für das laufende Jahr. So erhoffen sich Marktteilnehmer Hinweise darauf, wie lange der Fahrzeughersteller die Discounts in verschiedenen Regionen aufrechterhalten will. Nach Berechnungen des Analysedienstes Bloomberg Intelligence würde Tesla im neuen Geschäftsjahr Erlöse von mehr als 11 Mrd. Dollar oder 14% des Konzernumsatzes verpassen, sollten die Preisnachlässe das gesamte Jahr über Bestand haben.

Außerdem dürften die Anleger genau darauf achten, wie sich die Produktion in den Gigafactories nahe Berlin und Austin entwickelt. Dort soll im laufenden Jahr eine Fertigung von 10000 Model Y pro Woche erreicht werden, im Dezember rollten in der texanischen Fabrik nur 3000 Einheiten des SUV pro Woche vom Band. Zieht die Produktion tatsächlich wie geplant an, fällt laut Analysten aber die begrenzte Kapazität als Ausflucht für schwache Auslieferungszahlen weg – neue Enttäuschungen beim Absatz könnten sich dann umso stärker negativ auf den Aktienkurs auswirken.