Deal mit Vonovia im Fokus
hek
Freitag, 13.8.:
Die Halbjahreszahlen, die Deutsche Wohnen präsentiert, werden vergleichsweise wenig Beachtung unter Anlegern finden. Sie werden vom erneuten Anlauf des Konkurrenten Vonovia zur Übernahme des auf Berlin fokussierten Wohnimmobilienkonzerns überlagert. CEO Michael Zahn dürfte die Gespräche nutzen, um abermals seine Sicht auf das Fusionsprojekt darzulegen. Vorstand und Aufsichtsrat haben bereits angekündigt, das um 1 Euro auf nun 53 Euro erhöhte Angebot zu unterstützen, so wie sie bereits die vorherige Offerte, die überraschend gescheitert war, befürwortet hatten. Mancher Investor dürfte sich aber fragen, warum sich Deutsche Wohnen mit einem Angebot zufriedengibt, das nur leicht über dem vom Unternehmen per 30. Juni erwarteten inneren Wert liegt. Die Fondsgesellschaft Union Investment zum Beispiel hält einen Preis von etwa 60 Euro für gerechtfertigt.
Für die Dauer von drei Jahren hat Vonovia den Abschluss eines Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrags ausgeschlossen. Ob das ausreicht, um – wie beabsichtigt – Hedgefonds auf Distanz zu halten, wird man sehen. Denn das Verlustrisiko einer Spekulation auf eine höhere Abfindung im Zuge von Strukturmaßnahmen ist erfahrungsgemäß eher gering, und drei Jahre sind ein überschaubarer Zeitraum.
Die geschäftlichen Perspektiven für Deutsche Wohnen haben sich zuletzt aufgehellt, da das Bundesverfassungsgericht den Mietendeckel für Berlin gekippt hat.