Rückkehr in die Gewinnzone

Deutsche Bahn legt Bilanz und Investitionsbedarf offen

Zuletzt war die Deutsche Bahn in die Gewinnzone zurückgekehrt. Alles gut ist bei dem Staatskonzern aber noch lange nicht.

Deutsche Bahn legt Bilanz und Investitionsbedarf offen

ahe

Donnerstag, 30.3.:

„Die Trendwende ist gelungen“, hatte Vorstandschef Richard Lutz im Sommer noch gejubelt, als die Deutsche Bahn zum Halbjahr die Rückkehr in die Gewinnzone verkünden konnte. Unter dem Strich stand wieder ein positives Ergebnis von gut 420 Mill. Euro, nachdem in den ersten sechs Monaten des Vorjahres noch ein Nettoverlust von 1,4 Mrd. Euro in den Büchern gestanden hatte. Grund für die Trendwende waren im Wesentlichen ein Milliardengewinn der Logistik-Tochter Schenker und die Rückkehr der Passagiere nach der Coronakrise. Für das Gesamtjahr 2022, über das Lutz und Finanzchef Levin Holle am Donnerstag berichten werden, war daher sogar ein Milliardengewinn in Aussicht gestellt worden.

Alles gut also beim Staatskonzern? Wohl kaum. Denn will die Bahn ihrer zentralen Rolle, die sie in der Verkehrswende spielen könnte, gerecht werden, sind erst einmal Milliardeninvestitionen notwendig. Dabei hatte der Bundesrechnungshof den Konzern gerade erst als „Fass ohne Boden“ bezeichnet und darauf verwiesen, dass die Verschuldung seit 2016 um 10 Mrd. auf mehr als 30 Mrd. Euro gestiegen sei – obwohl der Bund die DB immer stärker unterstützt habe. Das sind keine guten Voraussetzungen, um bei den Haushältern in Berlin vorstellig zu werden. In der neuen Langfristprognose des Verkehrsministeriums spielt die Bahn ohnehin keine zentrale Rolle: Beim Personenverkehr beträgt ihr Marktanteil 2051 demnach nur 11%, beim Güterverkehr 17%.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.