Deutsche Bank profitiert von Sondereffekt
23. Oktober
Deutsche Bank profitiert
von Sondereffekt
lee Frankfurt
Wenn die Deutsche Bank am Mittwoch ihre Zahlen vorlegt, dürfte der Fokus auf den Risikokosten legen. Das hat aber wenig mit der schwachen konjunkturellen Entwicklung auf ihrem Heimatmarkt zu tun, die sich zunehmend in einem Anstieg der Firmeninsolvenzen niederschlägt. Vielmehr muss Finanzvorstand James von Moltke die in den Vorquartalen gebildeten Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten immer mal wieder neu sortieren.
Nettoauflösungen avisiert
Auf die Zahlen des abgelaufenen Quartals wird dies laut Analystenberichten einen positiven Effekt haben. Demnach hat Moltke trotz neuer Rückstellungen von rund 100 Mill. Euro im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit um die Postbank-Übernahme Nettoauflösungen in Höhe von rund 330 Mill. Euro avisiert. Das würde einem Großteil des Gewinnanstiegs entsprechen, den die Konsensschätzung der Deutschen Bank vor Steuern zutraut.
Kostendisziplin demonstrieren
Im Schnitt erwarten die Analysten einen Vorsteuergewinn in Höhe von 2,1 Mrd. Euro, nach 1,7 Mrd. Euro im Vorjahr. Nach allgemeinem Dafürhalten wird die Deutsche Bank versuchen, Kostendisziplin zu demonstrieren, und das zum Unbill der Investoren reichlich bewegliche Kostenziel von 5 Mrd. Euro wohl zum dritten Mal in Folge eingehalten werden. Zusammengenommen mit den bereits Ende September angekündigten Zuwächsen im Handels- und Anleihegeschäft stehen die Chancen auf ein ansehnliches Ergebnis daher gar nicht schlecht.