DWS

Hauptversammlung unter dramatischen Vorzeichen

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft setzen den Fondsanbieter DWS unter Druck. Auf der nun anstehenden Hauptversammlung wird der scheidende CEO Asoka Wöhrmann seine Abschiedsrede halten.

Hauptversammlung unter dramatischen Vorzeichen

sto

Donnerstag, 9.6.:

Rund eine Woche nach den wohl dramatischsten Stunden in der Geschichte der DWS, als Staatsanwaltschaft, Bundeskriminalamt und BaFin wegen des Verdachts des Kapitalanlagebetrugs die Zentrale durchfilzten und in der Nacht dann CEO Asoka Wöhrmann seinen Abschied ankündigen musste, findet am nächsten Donnerstag die Hauptversammlung der Deutsche-Bank-Tochter statt. Da am Folgetag Stefan Hoops, der bisherige Chef der Unternehmensbank des Mutterkonzerns, die Leitung der Fondsgesellschaft übernimmt, wird also Wöhrmann an diesem Tag seine Abschiedsrede vor den Aktionären halten. Mit Spannung wird die Rede vom Aufsichtsratsvorsitzenden Karl von Rohr erwartet, der ebenfalls unter Druck steht durch die Greenwashing-Vorwürfe wie auch durch die anderen Vorwürfe gegenüber Wöhrmann im Zusammenhang mit Übernahmen und Nutzung privater Mail- oder Whatsapp-Kommunikationskanäle.

Da die Deutsche Bank mit 79,5 % die Mehrheit an der DWS hält, ist nicht damit zu rechnen, dass die Tagesordnungspunkte nennenswerten Gegenwind erfahren dürften. Allerdings liegen zwei Gegenanträge aus dem Kreis des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre auf Nichtentlastung des Aufsichtsrats und der persönlich haftenden Gesellschafterin wegen unzureichender Berücksichtigung der Nachhaltigkeit bei Investments und bei den Arbeitsbedingungen von Mitarbeitern von beauftragten US-Reinigungsfirmen vor. Die Kleinaktionäre werden mit ihren Fragen in der rein virtuellen Veranstaltung Vorstand und Aufsichtsrat zu piesacken ­wissen.

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