Finanzmarktkalender14. November

Siemens wird Dividende festlegen

Wenn der Siemens-Vorstand am 14. November die Jahresergebnisse präsentiert, ist der Blick vor allem auf die Übernahme des US-Konzerns Altair gerichtet. Es gibt aber auch viele andere Themen darüber hinaus.

Siemens wird Dividende festlegen

14. November

Siemens legt Dividende fest

Wenn Siemens-Vorstandsvorsitzender Roland Busch und sein Finanzvorstand Ralf Thomas am 14. November die Bilanz 2023/2024 (30. September) präsentieren, ist der Blick vor allem auf die Übernahme des US-Konzerns Altair Engineering für 10,6 Mrd. Dollar gerichtet. Es gibt aber auch zahlreiche andere Themen bei den Münchnern.

Von Michael Flämig, München

Unternehmen legen sich vor Jahrespressekonferenzen immer die Karten. Dabei spielt der Blick in die Vergangenheit eine wichtige, jedoch nicht die anspruchsvollste Rolle. Vielmehr lautet die zentrale Frage: Welche Schlussfolgerungen sind aus den Ergebnissen zu ziehen?

Mit der Altair-Übernahme hat der Siemens-Vorstand eine Antwort auf die Frage gegeben, wie es mit der Industrieautomatisierung weitergehen soll. Aber auch China bleibt im Blick bei der Bilanzvorlage am 14. November. Die dortige Absatzschwäche trifft Siemens doppelt. Einerseits hat die Sparte Digital Industries mit der Fabrikautomatisierung einen Schwerpunkt in dem Land. Andererseits ist auch der Export beispielsweise aus Deutschland und Italien beeinträchtigt. „Die Automatisierung muss sich wirklich strecken, um ihre Ziele zu erreichen“, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas kürzlich im Interview der Börsen-Zeitung. Die erste Hälfte des nun bereits angelaufenen Geschäftsjahres werde weiterhin eine große Herausforderung bleiben.

Hoher Cashflow

Was tun? Thomas hatte bereits Ende September die Richtung vorgegeben. Ein wichtiger Punkt sei, den Fokus stärker in Richtung USA zu rücken, sagte er in dem Interview. So ist es folgerichtig, dass Siemens das Industriesoftware-Unternehmen Altair Engineering übernimmt.  Der hohe Kaufpreis wird die Dividendenfähigkeit des Konzerns aber nicht schmälern. „Selbst wenn wir eine Akquisition vornehmen würden, würde das grundsätzlich keinen Einfluss auf unsere Ausschüttungsfähigkeit haben“, hatte Thomas versprochen. Kein Wunder, schließlich ist der Free Cashflow hoch, wenngleich voraussichtlich niedriger als im Vorjahr. Er soll in Bezug auf den Umsatz einen zweistelligen Prozentsatz erreichen, und zwar im fünften Geschäftsjahr in Folge.

Auf jeden Fall gilt für Siemens die Zusage des Managements: Die Dividende soll jedes Jahr steigen. Zuletzt waren 4,70 Euro gezahlt worden. Der Aktienrückkauf läuft mit hohem Tempo. Von Februar 2024 bis 2029 sollen 80 Millionen Papiere erworben werden. Nach einem Dreivierteljahr sind bereits 7 Millionen Stück aus dem Handel herausgenommen worden.

Niedriges Umsatzplus

Die Analysten, deren Schätzungen Siemens vor der Jahrespressekonferenz zusammengefasst hat, erwarten für das Geschäftsjahr 2023/2024 im Schnitt ein vergleichbares Umsatzwachstum von 2,6% auf 75,9 Mrd. Euro. Thomas hatte bereits im Interview erklärt, der Trend gehe bei der vergleichbaren Umsatzsteigerung nicht in Richtung 4%, sondern in Richtung 3%. Die Ertragskraft liege aber ganz klar auf dem Niveau, das angekündigt worden sei. Der Konzern hat einen unverwässerten Nettogewinn je Aktie vor Effekten aus der Kaufpreisallokation in einer Bandbreite von 10,40 Euro bis 11,00 Euro prognostiziert, und zwar ohne Berücksichtigung von Effekten aus der Siemens-Energy-Beteiligung. Sie waren im ersten Quartal mit 0,61 Euro je Aktie positiv zu Buche geschlagen.