Donnerstag, 24.6.:

Anleger hoffen auf neue Impulse für amerikanische Bankaktien, wenn die Notenbank Fed die Ergebnisse des Stresstests für die 19 größten Kreditinstitute des Landes bekannt gibt. Nachdem die Banken beim jüngsten Test im Dezember schon ausreichend starke Kapitalpolster ausgewiesen hatten, um einem Wirtschaftsabschwung zu widerstehen, rechnen Analysten bei der aktuellen Überprüfung erneut mit einem soliden Ergebnis. Sie gehen davon aus, dass die Fed deshalb die bisher geltenden Restriktionen für die Ausschüttung von Dividenden und die Rückkäufe eigener Aktien ganz aufheben wird.

Dies könnte die Nachfrage nach Bankaktien steigern, deren Kurse in den vergangenen vier Wochen etwas nachgegeben hatten. Insgesamt lag der KBW Bank Index im Vergleich zum Jahresanfang zuletzt aber immer noch um mehr als 30% im Plus – damit hat sich das Branchenbarometer doppelt so gut entwickelt wie der breit gefasste S&P 500. „Das Bankensystem war im vergangenen Jahr eine Quelle der Stärke“, hatte Fed-Vize Randal Quarles bei Vorlage der Testergebnisse im Dezember gesagt. Die Belastungstests hätten bestätigt, dass große Banken weiterhin Kredite an Haushalte und Unternehmen vergeben könnten, selbst wenn die Konjunktur sich in Zukunft eintrüben sollte. Die Fed hatte angesichts des pandemiebedingten Wirtschaftsabschwungs Aktienrückkäufe untersagt und Dividendenzahlungen begrenzt. Im ersten Quartal wurden die Restriktionen wieder gelockert. Angesichts der wirtschaftlichen Erholung und starker Ergebnisse im ersten Quartal ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass eine Bank den Stresstest nicht besteht.