Donnerstag, 1.9.:

Ob Alexandre Ricard sein Versprechen halten kann, wird sich zeigen, wenn er die Bilanz des versetzten Geschäftsjahres 2021/22 präsentiert. Nachdem Pernod Ricard im dritten Quartal den Umsatz kräftig steigern konnte, hatte der Chef des Getränkekonzerns für das Gesamtjahr Rekordergebnisse in Aussicht gestellt. Dabei wollte er das laufende Betriebsergebnis von zuletzt 2,42 Mrd. Euro um rund 17% steigern. Wegen neuer Lockdowns in China, der hohen Inflation und der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs hatte Ricard Ende April jedoch auch davor gewarnt, dass das vierte Quartal schwächer ausfallen dürfte.

Im Geschäftsjahr 2020/21 hatte der Konzern dank starker Verkäufe in den USA und in China den Umsatz um 4,5 % auf 8,8 Mrd. Euro gesteigert und damit fast an sein Vorkrisenniveau angeknüpft. Das Nettoergebnis wiederum hatte sich nach Wertminderungen ein Jahr zuvor mit 1,3 Mrd. Euro nahezu vervierfacht.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres verbesserte sich der Umsatz der weltweiten Nummer 2 der Spirituosenbranche bereits um 21% auf 8,4 Mrd. Euro. Dabei verbuchte sie mit Marken wie Martell (Cognac), Mumm (Champagner), Absolut (Wodka) und Jameson (Whiskey) in der Region Amerika ein Umsatzwachstum von 22%. In Europa betrug es 24% und in Asien sowie der restlichen Welt 19%. Investoren werden nun genau darauf achten, wie sich der Markt in China entwickelt hat. Wegen der Zero-Covid-Politik ist Pernod Ricard dort im dritten Quartal nur auf ein Wachstum von 8% gekommen, weit weniger als in anderen Regionen. Das Reich der Mitte macht etwa 10% bis 15% der Verkäufe des Getränkekonzerns aus.