Kriege sind Thema auf erster Hauptversammlung von Renk
26. Juni
Kriege sind Thema für Renk
auf erster Hauptversammlung
jh München
Wenn es um die Entwicklung des Aktienkurses geht, haben die Aktionäre von Renk wenig Grund zu klagen. Im zweiten Anlauf schaffte das Augsburger Rüstungsunternehmen Anfang Februar dieses Jahres den Gang an die Börse. Für 15 Euro wurde die Aktie ausgegeben. Bis Ende März ging es mit dem Kurs nahezu stetig und steil nach oben – auf den bisherigen Höchststand von knapp 37 Euro. Seitdem hat der Kurs etwa 30% eingebüßt. Einige Analysten hatten nach der rasanten Aufwärtsentwicklung vor einer zu hohen Bewertung gewarnt.
Am 26. Juni findet nun die erste Hauptversammlung von Renk statt, im virtuellen Format. Die mit dem Begriff Zeitenwende beschriebene Zunahme der Kriegsgewalt, vor allem in der Ukraine, hat die Rüstungsindustrie in einen neuen Blickwinkel gerückt. Westliche Streitkräfte wollen ihre Verteidigungsfähigkeit stärken. Das verhilft Unternehmen wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk an der Börse zu einem Aufschwung.
„Verantwortung für die Folgen“
Eine kritische Auseinandersetzung bleibt aber: Zur Hauptversammlung von Renk stellen zwei Aktionäre jeweils einen Antrag gegen die Entlastung des Vorstands. Beide beziehen sich auf den Krieg im Gazastreifen, wo israelische Panzer mit Getriebe von Renk eingesetzt würden. Renk könne sich „der Verantwortung für die Folgen des Einsatzes dieser Produkte nicht entziehen“, heißt es gleichlautend in beiden Gegenanträgen.
Auf der Tagesordnung stehen außer der Abstimmung über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie über das Vergütungssystem Wahlen zum Aufsichtsrat sowie die Verwendung des Bilanzgewinns. Den Aktionären wird eine Dividende von 30 Cent je Aktie vorgeschlagen. Die Ausschüttungssumme entspricht rund 40% des um Sondereffekte bereinigten Nettogewinns von 76,4 Mill. Euro.