Risikobanken werden BVR-Jahreskonferenz dominieren
10. März
Risikobanken werden
BVR-Jahreskonferenz dominieren
fir Frankfurt
Die Jahreszahlen werden in den Hintergrund rücken, wenn der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) am Montag zur Bilanzpressekonferenz ruft. Schließlich hat sich so einiges in den vergangenen Monaten im genossenschaftlichen Finanzsektor aufgestaut, was BVR-Präsidentin Marija Kolak veranlassen müsste, weiter zu erklären, wie die Gruppe mit den Risikobanken in ihren Reihen umzugehen gedenkt.
Banken mit Reputationsrisiko
Drei Institute, nämlich VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden, Volksbank Dortmund-Nordwest und Volksbank Düsseldorf Neuss, sind im vergangenen Jahr von der BVR-Sicherungseinrichtung aufgefangen worden. Deren Finanzlöcher sollen sich auf fast eine halbe Milliarde Euro summieren. Der Sicherungseinrichtung kommt die Aufgabe zu, Institutspleiten von vornherein abzuwenden. Darüber hinaus offenbart eine jüngst an die Öffentlichkeit geratene interne Liste des BVR weitere genossenschaftliche Institute, die vom BVR unter Beobachtung stehen. Von alles in allem 14 „Banken mit Reputationsrisiko“, inklusive der drei Fälle für die Sicherungseinrichtung, ist da die Rede, und ein paar mehr stehen im Rahmen des Möglichen. Nun handelt es sich dabei nicht notwendigerweise um künftige Sanierungsfälle, sehr wohl aber um Risiken für die Gruppe.
Mit mehr Transparenz, mehr Eingriffs- und Kontrollmöglichkeiten und stärkerer Vernetzung aller wesentlichen Akteure, darunter auch Wirtschaftsprüfer und DZ Bank, will Kolak gegensteuern. Der Streit, wer Verantwortung mit zu übernehmen hat, ist jedenfalls längst entbrannt, wie entsprechende Äußerungen aus DZ Bank und BVR zeigen. Die Frage muss sich auch der Genoverband stellen, bei dem es seit dem Rücktritt von Vorstandschef Ingmar Rega drunter und drüber geht.