SAP-Rivale Salesforce spürt Zurückhaltung der Kunden
kro
Mittwoch, 30.11.:
Für Salesforce haben Elon Musks Holzhammer-Methoden bei Twitter etwas Gutes: Die umgehende Auflösung des Verwaltungsrats bei dem Kurznachrichtendienst hat zumindest dafür gesorgt, dass sich Bret Taylor nun voll und ganz seinen Aufgaben bei dem SAP-Rivalen widmen kann. Tatsächlich war Taylor im November 2021 innerhalb von nur einer Woche sowohl zum Chef des Twitter-Verwaltungsrats als auch zum Co-Chef bei Salesforce ernannt worden. Es ist davon auszugehen, dass der Software-Ingenieur zu dem Zeitpunkt noch nicht geahnt hat, wie stark ihn sein Posten bei Twitter noch in Beschlag nehmen würde.
Das Thema hat Taylor jetzt aber nicht mehr an der Backe. Stattdessen darf er sich zusammen mit dem zweiten Co-Chef und Salesforce-Mitgründer Marc Benioff nun ausschließlich darauf konzentrieren, den Softwarekonzern auf den Weg zu seinen ehrgeizigen Mittelfristzielen zu führen. 50 Mrd. Dollar Umsatz hat sich der Anbieter für Kundenmanagement-Software für das Jahr 2026 vorgenommen, fast doppelt so viel wie im vergangenen Geschäftsjahr. Die operative Marge soll dann bei mindestens 25 % landen − für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern hier noch mit etwa 20,4 %.
Momentan sorgen allerdings eine wachsende Zurückhaltung von Kunden sowie der starke Dollar für Gegenwind. Die Umsatzprognose für den Turnus 2023 musste Salesforce daher schon zweimal leicht nach unten korrigieren. Ob es nun bei der angepeilten Spanne von 30,9 bis 31 Mrd. Dollar bleibt, wird sich am kommenden Mittwoch zeigen. Dann legt der Konzern seine Zahlen aus dem dritten Geschäftsquartal vor.