Streiks, Verspätungen, Verluste: Die schwierige Bilanzvorlage der Deutschen Bahn
21. März
Streiks, Verspätungen, Verluste: Die schwierige Bilanz der Bahn
ahe Berlin
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Tarifauseinandersetzung mit der GDL auch am kommenden Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz der Deutschen Bahn noch ein bestimmendes Thema sein wird. Schließlich geht es nicht nur um genervte Kunden, sondern auch um Ergebnisbelastungen im dreistelligen Millionenbereich, die Streiks auch 2023 schon verursacht hatten. Dabei stehen beim Staatskonzern derzeit eigentlich ganz andere Probleme im Fokus: Die Bahn will im Sommer die große Generalsanierung ihres Schienennetzes beginnen, bei der 4.300 Kilometer bis 2030 abschnittsweise gesperrt und komplett erneuert werden. Das marode Netz ist ja der Hauptgrund dafür, dass 2023 schon 36% der Fernzüge unpünktlich waren.
Eigentlich wollte die Bundesregierung der Bahn für die nächsten Jahre 45 Mrd. Euro für ein gewaltiges Investitionspaket bereitstellen. Doch die Finanzierung ist mittlerweile alles andere als sicher, nachdem der Klima- und Transformationsfonds (KTF) zusammengestrichen wurde, aus dem die DB allein in diesem Jahr 4 Mrd. Euro erhalten sollte, und auch im regulären Bundeshaushalt zahlreiche Programme gekürzt wurden. Die fehlenden KTF-Milliarden für die Bahn will die Regierung nun durch Privatisierungen wieder hereinholen.
Unter anderem die hohen Netzinvestitionen haben dem Konzern schon 2023 die Bilanz verhagelt. Nach dem ersten Halbjahr hatte die Bahn einen operativen Verlust von unter 1 Mrd. Euro angekündigt. Jüngsten Medienberichten zufolge dürfte dieser aber deutlich höher ausgefallen sein. Im Fokus der Bilanzvorlage wird auch die Logistiktochter Schenker stehen: Um von den hohen Schulden von über 30 Mrd. Euro herunterzukommen, hat die Bahn ihren wichtigsten Gewinnlieferanten ja auf die Verkaufsliste gesetzt.