T-Aktionäre sollen sich bei Dividende bescheiden
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Mittwoch, 5.4.:
Wenn die Aktionäre der Deutschen Telekom am Mittwoch in Bonn zusammentreffen, wird ihre Laune vielleicht nicht ganz so gut sein wie die von Konzernchef Tim Höttges. Der Manager, der sich kürzlich auf der weltgrößten Mobilfunkmesse in Barcelona als „glücklicher Camper“ bezeichnet hat, weil der Konzern von einem starken Standbein in den USA profitiert und deshalb von den geschäftlichen Rahmenbedingungen in Europa weniger betroffen ist, freute sich schon bei der Bilanzvorlage darüber, dass die „amerikanische Geschichte zu 100% und mehr“ aufgeht.
Die Telekom hat im vergangenen Jahr nicht nur einen Gewinnsprung hingelegt, sondern auch beim Free Cashflow einen Satz von 30% gemacht. Zur Basis für den Dividendenvorschlag macht der Vorstand indes das „nachhaltige bereinigte Ergebnis je Aktie“, das für 2022 mit 1,51 Euro statt wie ausgewiesen mit 1,83 Euro beziffert wurde, nach 1,22 Euro im Vorjahr. Dem Anstieg um knapp ein Viertel steht eine geplante Anhebung der Dividende um gut 9% auf 0,70 Euro je Aktie gegenüber. Dies liefe auf eine gegenüber Vorjahr reduzierte Ausschüttungsquote von 46% nach 54% hinaus. Die Aktionäre dürften immerhin anerkennen, dass sie sich bei Bedarf live in Präsenz darüber beschweren können, denn die Telekom, die vor einem Jahr als erster Dax-Wert nach der Corona-Pandemie bei der Hauptversammlung zum Präsenzformat zurückgekehrt war, bietet auch dieses Jahr wieder das Treffen in hybrider Form an.
Für das neue Geschäftsjahr 2023 ist die Telekom zuversichtlich. Sie rechnet damit, dass die Synergien in den USA um 20% auf rund 7,5 Mrd. Euro in die Höhe schießen. Dies soll unter anderem dem Free Cashflow im Konzern einen Schub von 40% auf 16 Mrd. Euro geben. Die relative Verschuldung soll weiter sinken.