Dritte Runde

Tarifverhandlungen bei Kreditgenossen gehen weiter

Weit liegen die Positionen auseinander – die Arbeitgeberseite verweist auf die unsichere wirtschaftliche Lage, die Gewerkschaft findet eine Gehaltserhöhung von 4,5% in zwei Schritten unzureichend.

Tarifverhandlungen bei Kreditgenossen gehen weiter

sto

Dienstag, 5.7.:

Die Tarifparteien der Genossenschaftsbanken treffen sich am Dienstag zum dritten Mal. Doch ob frei nach dem Spruch „Aller guten Dinge sind drei“ ein Abschluss in der seit März laufenden Tarifrunde 2022 der Volks- und Raiffeisenbanken sowie der DZ Bank erreicht wird, darf bezweifelt werden. Zu weit lagen nach der zweiten Verhandlungsrunde am 16. Mai die Positionen auseinander.

Die Gewerkschaftsseite, der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV), verlangt Tariferhöhungen von 6,1% pro Jahr bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Zugleich pocht man auf die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden oder alternativ sechs bezahlte Ausgleichstage sowie die Schaffung eines Rechtsanspruchs auf Altersteilzeit vier Jahre vor Rentenbeginn. Weitere Punkte sind u. a. deutlich höhere Ausbildungsvergütungen, der Wegfall zuschlagsfreier Samstagsarbeit (nur noch auf freiwilliger Basis und mit Zuschlägen) sowie Rahmenregelungen zum mobilen Arbeiten.

Demgegenüber hatte die Arbeitgeberseite, der Arbeitgeberverband der

Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (AVR), bei der zweiten Verhandlungsrunde folgendes Angebot auf den Tisch gelegt: eine Gehaltserhöhung von 4,5 % in zwei Schritten und eine Einmalzahlung von 600 Euro bei einer Laufzeit bis Ende März 2025 sowie eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 60 Euro. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage und des engen Verteilungsspielraumes gebe es nur wenig Raum für weitere Zugeständnisse, hatte der AVR wissen lassen. Es gebe zu viele Risiken und Belastungen, der Blick rein auf Inflation und zurückliegende Geschäftsentwicklung greife zu kurz für die diesjährigen Gespräche. Der DBV hatte das Angebot als unzureichend bezeichnet, zumal es unterhalb des Abschlusses der Privatbanken liege. Betroffen sind von den Verhandlungen rund 135500 Beschäftigte.