Lebensmittelkonzern

Verbraucher reagieren auf Preis­erhöhungen von Nestlé

Der Lebensmittelkonzern Nestlé hat die Preise erhöht. Die Kunden reagieren und weichen vermehrt auf No-Name-Produkte aus. Das könnte die positive Umsatzentwicklung bremsen.

Verbraucher reagieren auf Preis­erhöhungen von Nestlé

md

Mittwoch, 19.10.:

Mitte nächster Woche veröffentlicht Nestlé, der weltgrößte Lebensmittelkonzern, Umsatzzahlen für die ersten drei Viertel des Jahres. Sie könnten für eine negative Überraschung sorgen, auch weil die Erwartungen hoch sind. Denn die Einnahmen nach den ersten drei bzw. sechs Monaten lagen deutlich über den Konsensschätzungen. Ursache der positiven Erlösentwicklung waren Preiserhöhungen, die der Markenanbieter mit gestiegenen Transport- und Rohstoffkosten begründet. Allein im zweiten Quartal waren die Preise um 7,7 % erhöht worden. Die Kompensation der Kosten sei noch nicht vollkommen erreicht, sagte CEO Mark Schneider vor kurzem im Schweizer Wirtschaftsmagazin „The Market“ und machte für die jüngste Preisrunde auch Effekte der Lohninflation verantwortlich, die von 2023 an berücksichtigt werden müssten.

Im ersten Halbjahr hatten Preiserhöhungen 6,5% zum organischen Wachstum von 8,1% beigetragen, während der Rest auf die gesteigerte Verkaufsmenge entfiel. Als Folge der starken Umsätze hatte Nestlé die Prognose für das organische Wachstum 2022 von „rund 5%“ auf 7 bis 8% angehoben. Allerdings ist aus dem Handel zu hören, dass Kunden wegen der Preiserhöhungen für Nescafé-Kapseln, Purina-Katzenfutter oder Süßwaren wie Kitkat und Smarties häufiger auf Eigen- und No-Name-Marken ausweichen. Ein Rückgang der Verkaufsmenge ist in der Prognose wohl nicht vorgesehen.