Inflation legt im Euro-Raum im Juli kräftig zu
Die Inflation im Euro-Raum hat im Juli kräftig zugelegt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich binnen Jahresfrist um 2,2%, wie die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. Seit Herbst 2018 ist das die höchste Inflationsrate. Im Juni hatte der Anstieg der Lebenshaltungskosten in der 19-Länder-Gemeinschaft noch bei 1,9% gelegen. Hinter dem Zuwachs stehen vor allem die Energiepreise.
Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflationsrate von 2% an. Sie geht von einem weiteren Anstieg der Teuerung in diesem Jahr aus. Der Höhepunkt wird mit rund 3% zum Jahresende hin erwartet. Aus Sicht der Währungshüter ist der Inflationsanstieg aber ein vorübergehendes Phänomen. Bereits für 2022 wird wieder mit schwächeren Inflationsraten gerechnet. Die EZB erklärt dies unter anderem mit Sondereffekten wie der vorübergehenden Senkung der deutschen Mehrwertsteuer im Jahr 2020.
Die Energiepreise nahmen im Juli binnen Jahresfrist um 14,3% zu. Im Juni lag der Anstieg noch bei 12,6%. Die Preise für Industriegüter ohne Energie erhöhten sich im Juli um 0,7%, die Preise für Dienstleistungen stiegen um 0,9%.